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Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG

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DGAP-Ad-hoc News vom 09.08.2012

Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG

Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
09.08.2012 18:42

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.



Wirtschaftliches Umfeld

Die im bisherigen Jahresverlauf über dem Vorjahr liegende Rohstoffanlieferung bewirkte einen Preisdruck, der zunächst bei Butter, Milchpulver und auf den Spotmärkten zu deutlich rückläufigen Verkaufspreisen führte. Im Vergleich dazu blieb das Abgabepreisniveau für Konsummilch und Frischprodukte bis in das Frühjahr kontraktbedingt noch unverändert, sodass sich deren Vermarktungsnachteil zumindest hinsichtlich der Butter-/ Milchpulver-Verwertung schmälerte. Dem gegenüber war der schon seit längerer Zeit bestehende Vorteil des Rohstoffeinsatzes zu Käse und Molkenpulver weiterhin gegeben, da der Preisrückgang in diesem wichtigen Marktsegment weniger stark ausgeprägt war.

Die Gründe für die in der ersten Jahreshälfte angespannte Marktsituation lagen zum einen in der übermäßigen Milchanlieferung. Zum anderen aufgrund der gleichzeitig nur verhaltenen Nachfrageentwicklung im Inland und auf den internationalen Märkten. Infolge der seit Jahresbeginn stark gefallenen Butterpreise und der zurückgegangenen Preise für Milchpulver und lose Versandmilch, mussten die Molkereien dann ab Mai auch starke Preiseinbußen für Konsummilch, Sahne und Frischprodukte beim deutschen Lebensmittelhandel hinnehmen.

Über den Branchennachteil des unzureichenden Preisbilds bei Konsummilch und Frischprodukten hinaus, wurde die Geschäftslage der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG von noch zu verkraftenden einmaligen Sonderaufwendungen, die sich aus der Standortschließung Marburg und der Neuordnung des Molkereigeschäfts im Vorjahr ergaben, belastet. Daraus resultierte im ersten Halbjahr 2012 ein deutlich negatives Geschäftsergebnis. Insofern befand sich die SCHWÄLBCHEN AG in einer zwar unverändert schwierigen, aber auch strategisch wichtigen Phase. Die Harzmolkerei Wernigerode GmbH konnte bei leichtem Umsatzrückgang ein positives Ergebnis aufweisen.

Das Großverbraucher-Handelssegment, das von der SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH in Mainz sowie den beiden Tochtergesellschaften SCHWÄLBCHEN-Wiese-Frischdienst GmbH in Ilsfeld und seit Mitte Januar 2012 von der Kurt Ullrich GmbH in Korntal-Münchingen ausgeführt wird, stand unter dem Einfluss zunehmender Wettbewerbsintensität.
Produktion und Absatz

Im Zuge der Umstrukturierung ging die Milchverarbeitung der SCHWÄLBCHEN AG im ersten Halbjahr 2012 plangemäß um 15,4% auf 77,0 Mio. kg zurück. Von den seit dem Frühjahr ungünstigen Wetterbedingungen gingen keine Absatzimpulse auf das qualitativ hochwertige Frischesortiment aus.
Umsatz

Obgleich einer verringerten Milchverarbeitung und den nachgebenden Preisen stiegen bei der SCHWÄLBCHEN AG die Umsatzerlöse um 8,8% auf 56,9 Mio. EUR. Die Erhöhung lag maßgeblich in den zusätzlichen Umsätzen aus der als Fertigprodukt zugekauften Haltbaren Milch begründet. In der gesamten SCHWÄLBCHEN-Gruppe lag der konsolidierte Halbjahresumsatz mit 105,8 Mio. EUR um beachtliche 11,1% höher.

Wirtschafts- und Ertragslage

Die aus der Veränderung des Molkereigeschäfts noch resultierenden Folgekosten belasteten die wirtschaftliche Lage der SCHWÄLBCHEN AG, ebenso wie der kaum geminderte Vermarktungsnachteil von Konsummilch und Frischprodukten. Die internen Belastungen betrafen vor allem die Sozialplankosten für das von der Standortschließung Marburg betroffene Personal sowie deren bezahlte Weiterbeschäftigung bis in das erste Quartal. Den geringeren Rohertrag von 11,90 Mio. EUR (Vj. 13,71 Mio. EUR) beeinträchtigten am Jahresanfang die gefallenen Versandmilchpreise und ab Mai dann die reduzierten Produktabgabepreise, dies bei gleichzeitig wettbewerbsfähiger Milchgeldleistung und höheren Kosten für Verpackungen und Einsatzstoffe. Über den Rohertragsrückgang hinaus musste aufgrund der besonderen Einmalfaktoren ein Halbjahresverlust (gemäß HGB) von -0,19 Mio. EUR (Vj. 0,75 Mio. EUR) hingenommen werden. In der gesamten Unternehmensgruppe war das Halbjahresergebnis (gemäß IFRS) mit -0,68 Mio. EUR (Vj. 0,69 Mio. EUR) negativ.

Ausblick

Zur Jahresmitte hat der deutsche Milchmarkt bei anhaltend hoher Milchanlieferung und auf ganzheitlich abgesenktem Preisniveau eine Bodenbildung erreicht. Neben der Restriktion eines derzeit schwachen Milchmarktes sind kontraktbedingt bis in den Spätherbst keine Änderungen der reduzierten Abgabepreise für Konsummilch und Frischprodukten absehbar.
Da sich aus dem Marktumfeld keine positiven Effekte zugunsten der schwierigen Geschäftssituation abzeichnen, kommt der eigenen konsequenten Qualitäts- und Markenstrategie umso größere Bedeutung zu. Hierfür ist das Unternehmen mit den qualitativ hochwertigen Produkten in der Grünen Linie(R), dem Kaffeegetränk CAFFREDDO(R) und anderen Produktspezialitäten gut aufgestellt. Auch mit Kostenoptimierungen über alle Unternehmensbereiche und Betriebsprozesse hinweg, soll der Verlustausweis merklich eingeschränkt werden. So wird es noch etwas Zeit benötigen, um die im letzten Jahr tief greifenden Veränderungen im Molkereisegment mit angepassten Strukturen und Prozessen zu versehen und auf eine wirtschaftlich stabile Basis zu stellen.

Bei der Harzmolkerei GmbH sollte auf Basis der vorhandenen Synergieeffekte der grundsätzlich positive Geschäftsverlauf fortzuführen sein.
Im Segment Großverbraucher-Handel wird sich die teilkonsolidierte SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH auch in der zweiten Jahreshälfte mit anhaltend intensiven Wettbewerbsverhältnissen auseinandersetzen müssen.



Kontakt:
Herr Günter Berz-List 
Email: info@schwaelbchen-molkerei.de
Tel. 06124-503-0


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