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Software AG

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Pressemitteilung vom 30.10.2002

Software AG mit nachhaltiger Ertragskraft
  • Operatives Ergebnis im 3. Quartal erneut gesteigert


  • Kostensenkungsprogramm zeigt Wirkung


  • Wartungsgeschäft weiterhin stabil


  • Anhaltende Nachfrageschwäche bei Softwarelizenzen



Darmstadt, 30. Oktober 2002 - Die Software AG, Darmstadt, hat im dritten Quartal 2002 (Geschäftsjahr gleich Kalenderjahr) 114,8 (Vj. 141,5) Millionen Euro umgesetzt und liegt damit um 19 Prozent unter dem Vergleichswert im Rekordjahr 2001. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2002 ist der Umsatz um sieben Prozent geringer, was auf die übliche saisonale Schwäche eines dritten Quartals zurückzuführen ist. Durch striktes Kostenmanagement konnte das operative Ergebnis mit 7,9 Millionen Euro gegenüber dem zweiten Quartal 2002 (5,7 Mio. Euro) weiter gesteigert werden. Das Nettoergebnis erreichte 5,6 (Vj. 11,6) Millionen Euro, das entspricht 0,21 Euro pro Aktie.

Kunden halten sich bei IT-Investitionen weiterhin zurück
Die allgemeine Schwäche im IT-Markt hat sich im dritten Quartal des Geschäftsjahres unverändert fortgesetzt. Der Umsatzrückgang gegenüber dem dritten Quartal 2001 ist vor allem auf deutlich geringere Lizenzeinnahmen zurückzuführen, aber auch auf stark veränderte Wechselkurse zwischen Euro und US-Dollar. Allein der schwächere US-Dollar schmälerte den Quartalsumsatz um ca. 4 Millionen Euro. Die Lizenzeinnahmen betrugen im abgelaufenen Quartal 26,2 (Vj. 43,3) Millionen Euro. Das im Frühjahr 2002 erstmals aufgetretene Problem massiver Verschiebungen von Projekten auf einen späteren Zeitpunkt ist weiterhin spürbar. Eine Gefährdung der Kundenbeziehung ist damit in der Regel aber nicht verbunden.

Stabiler Kundenstamm sichert nachhaltige Ertragskraft
Maßstab der Kundentreue ist besonders in konjunkturell schwierigen Zeiten das Wartungsgeschäft. Es erwies sich weiterhin als sehr stabil und erwirtschaftete im dritten Quartal 2002 mit 48,4 (Vj. 49,9) Millionen Euro erwartungsgemäß den größten Anteil am Gesamtumsatz. Unter Berücksichtigung der Wechselkurseffekte zwischen US-Dollar und Euro entspricht dies einem Wachstum von zwei Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dem im Markt deutlich spürbaren Margendruck bei Projektdienstleistungen begegnete die Software AG durch stärkere Konzentration auf anspruchsvollere Lösungen. Dabei werden von der Konzeption über die Umsetzung bis hin zur Systempflege alle Dienstleistungen aus einer Hand angeboten. Im dritten Quartal 2002 wurden weltweit Projekte in Höhe von 39,8 (Vj. 48,0) Millionen Euro abgerechnet. Durch eine geringere Beschäftigung externer Berater konnte wiederum eine zufriedenstellende Auslastung der eigenen Softwareberater erreicht werden.

IT Investitionen müssen sich kurzfristig rechnen
Derzeit sind die Investitionsentscheidungen der Kunden geprägt von Nutzenüberlegungen und kurzfristiger Amortisation. Dem entsprechend werden die deutlich reduzierten Budgets vor allem für die Verbesserung der installierten Systeme eingesetzt. Kleine Projekte mit schnellen Erfolgsnachweisen stehen im Vordergrund. Große Investitionen in Zukunftstechnologie werden weiterhin zurückgestellt.

Geringere Investitionen in Kapazitätserweiterungen
Kapazitätserweiterungen werden derzeit deutlich weniger nachgefragt, da viele Kunden aufgrund der schwachen Konjunktur wenig oder kein Geschäftswachstum verzeichnen und teilweise noch über freie Rechnerkapazitäten aus den zurückliegenden Boomjahren verfügen.
Die klassischen Produkte erreichten im dritten Quartal 2002 mit 17,3 (Vj. 32,1) Millionen Euro einen Anteil von 66 Prozent der Lizenzerlöse. Der Lizenzverkauf von Electronic-Business-Software erzielte im Berichtsquartal 8,9 Millionen Euro (Vj. 11,2 Mio. Euro). Trotz eines im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002 besseren Absatzes des XML-Servers Tamino ist in diesem Marktsegment noch keine Belebung festzustellen.

Interesse an Electronic Business nimmt allmählich zu
Während die Geschäfte mit Electronic-Businesess-Produkten zur Zeit noch überwiegend auf kleinere Projekte beschränkt sind, zeigen die Kunden allmählich eine höhere Bereitschaft, wieder stärker in neue Technologien zu investieren. Ein Beispiel ist das von der Software AG mit DaimlerChrysler entwickelte System zur unternehmensweiten Bereitstellung von Diagnosedaten. Die Lösung stellt sämtliche Test- und Diagnosedaten bereit, die für die elektronischen Steuergeräte in Mercedes-Benz-Fahrzeugen benötigt werden. Als eines der ersten Unternehmen in der Automobilindustrie setzt DaimlerChrysler in diesem Bereich auf den Standard XML (Extensible Markup Language). Die Software AG ist zuversichtlich, dass damit die Voraussetzungen für einen Standard geschaffen sind, der auf Basis der ISO-Vorgaben branchenweit eingeführt werden kann. Hierzu haben beide Unternehmen ein Vermarktungsabkommen geschlossen.

Kostensenkungsprogramm entfaltet volle Wirkung
Die Software AG hatte bereits zum Ende des ersten Quartals Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung ergriffen. Das Kostensenkungsprogramm umfasst Einsparungen in Höhe von über 50 Millionen Euro gegenüber dem Ausgabenplan für das laufende Jahr. Dieses Ziel wurde bereits per 30. September erreicht. Im dritten Quartal 2002 lagen die operativen Gesamtkosten nicht nur unter Plan sondern bereits um 16 Millionen Euro unter dem Vorjahresquartal. Auch die notwendigen Personalanpassungen sind inzwischen weitgehend umgesetzt. Per Ende September 2002 beschäftigte die Software AG 3.064 (Vj. 3.418) Mitarbeiter, davon in Deutschland 1.259 (Vj. 1.350).

Operatives Ergebnis im dritten Quartal erneut verbessert
Für das dritte Quartal 2002 beträgt das Ergebnis vor Steuern 7,9
(Vj. 20,8) Millionen Euro. Sonderaufwand oder –erträge sind im Berichtsquartal nicht angefallen. Damit ist dem Unternehmen im Laufe des schwierigen Geschäftsjahres 2002 eine kontinuierliche Kosten- und Ergebnisverbesserung gelungen. Das operative Ergebnis im ersten Halbjahr 2002 erreichte 3,7 Millionen Euro.
Der Nettogewinn des dritten Quartals betrug insgesamt 5,6 (Vj. 11,6) Millionen Euro oder 0,21 Euro je Aktie.

Die Bilanz per 30. September 2002 weist Eigenkapital in Höhe von 203,5 Millionen Euro aus. Die Eigenkapitalquote wurde auf 46 (Vj. 34) Prozent weiter verbessert. Das Unternehmen ist weiterhin frei von Bankschulden und sonstigen Finanzverbindlichkeiten. Die liquiden Mittel sind im Berichtsquartal leicht angestiegen und erreichten zum Stichtag 67,3 Millionen Euro. Der operative Cash Flow betrug im dritten Quartal 5,4 Millionen Euro.

Neun-Monatszahlen
Der Gesamtumsatz der ersten neun Monate 2002 (Geschäftsjahr gleich Kalenderjahr) liegt mit 354,6 (Vj. 428,9) Millionen Euro um 17 Prozent unter den Vergleichszahlen des Rekordjahres 2001. In der regionalen Verteilung des Gesamtumsatzes zeigten sich unter Berücksichtigung der US-Dollar-Schwäche keine wesentlichen Unterschiede zum Vorjahr. Ein Drittel der Umsätze entfällt auf Amerika, Europa verzeichnet 58 Prozent, davon 18 Prozent in Deutschland.
Durch das im zweiten Quartal gestartete Kostensenkungsprogramm gelang es, den Einnahmenrückgang teilweise auszugleichen. Der Abschluss per 30. September 2002 weist ein Nettoergebnis von 17,4 (Vj. 22,4) Millionen Euro aus. Die Umsatzrendite vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA-Marge) hat sich auf 16 (Vj. 15) Prozent verbessert. Das Ergebnis je Aktie beläuft sich nach neun Monaten auf 0,64 (Vj. 0,84) Euro.

Ausblick
Das Jahr 2002 zeigte bislang eine sehr unbefriedigende Marktentwicklung, die gekennzeichnet ist von einer ausgeprägten Kaufzurückhaltung, kleineren Projekten, langen Entscheidungszyklen und sehr volatilen Umsätzen bei Softwarelizenzen. Auch für den Rest des Geschäftsjahres lassen sich keine Anzeichen für eine Verbesserung des Marktumfeldes erkennen. Damit bleibt die Planungsunsicherheit bei Lizenzeinnahmen bestehen und macht eine präzise Umsatzprognose sehr schwierig. Unklar ist insbesondere, ob und in welchem Umfang die saisonal übliche Umsatzbelebung zum Jahresende auch im für die IT-Industrie schwierigen Jahr 2002 eintreten wird. Der überwiegende Teil der Erträge der Software AG ist jedoch durch Serviceprojekte und Wartungsverträge abgesichert.

Auf Basis der bisherigen Geschäftsentwicklung und des wirkungsvollen Kostensenkungsprogramms erwartet der Vorstand, auch das vierte Quartal 2002 mit einer zweistelligen operativen Gewinnmarge (EBITDA) abzuschließen und das Ergebnis der ersten neun Monate weiter zu erhöhen.

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