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SGL CARBON SE

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Pressemitteilung vom 28.04.2010

Positiver Start ins Jahr 2010: EBIT bei 26 Mio. €

- Umsatz mit 304 Mio. € 3 % über Q1/2009
- EBIT von 26 Mio. € entspricht Umsatzrendite von 9 %
- Periodenüberschuss um 7 % auf 9,4 Mio. € gestiegen
- Weiterhin solide Bilanz: Eigenkapitalquote bei 41 %, Verschuldungsgrad von 0,43
- Positiver Free Cash Flow von 26 Mio. € reduziert Nettoverschuldung auf 348 Mio. €
- Ausblick für 2010 bestätigt: leichte Konzernumsatzerhöhung, EBIT nah am operativen EBIT 2009 von 110 Mio. € erwartet

Wiesbaden, 28. April 2010. SGL Group – The Carbon Company – hat heute das Ergebnis für das erste Quartal 2010 bekannt gegeben. Der Konzernumsatz verbesserte sich leicht um 3 % auf 303,6 Mio. € im Vergleich zu 295,6 Mio. € im ersten Quartal 2009. Das EBIT erreichte 25,8 Mio. € (Q1/2009: 29,3 Mio. €), was einer Umsatzrendite von 9 % entspricht (Q1/2009: 10 %).

Aus der SGL Excellence Initiative wurden im Berichtszeitraum rund 5 Mio. € nachhaltige Kosteneinsparungen realisiert. Die Bilanz zeigt sich weiterhin stark mit einer Eigenkapitalquote von 40,8 % (31.12.2009: 39,9 %). Der positive Free Cash Flow von 26 Mio. € reduzierte die Nettoverschuldung auf 348 Mio. € zum 31. März 2010. Entsprechend sank der Verschuldungsgrad von 0,49 auf 0,43.

Robert Koehler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: “In Anbetracht dessen, dass das erste Quartal traditionell das schwächste Quartal des Unternehmens ist, stellen die Ergebnisse des ersten Quartals 2010 einen vielversprechenden Start ins Jahr 2010 dar. Dennoch wird 2010 wie bereits angekündigt ein Übergangsjahr für uns werden. Wir bleiben bei unserem bereits kommunizierten Ausblick für das Jahr 2010, der einen leicht verbesserten Konzernumsatz und ein EBIT nah am Niveau des operativen EBIT 2009 von 110 Mio. € vorsieht. Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass die fundamentalen Wachstumstrends, die unser Geschäft unterstützen, intakt bleiben, was - unter der Annahme einer sich weiter erholenden Weltwirtschaft - zu einer deutlich zweistelligen Ergebnisverbesserung im Jahr 2011 im Vergleich zu den Übergangsjahren 2009/2010 führen sollte.“

Jahresüberschuss um 7 % auf 9,4 Mio. € gestiegen

Das Finanzergebnis verbesserte sich von minus 15,0 Mio. € in Q1/2009 auf minus 8,8 Mio. € in Q1/2010. Ursächlich hierfür waren vor allem die im Vorjahreszeitraum angefallenen höheren, nicht zahlungswirksamen Aufwendungen aufgrund von Währungs-effekten aus Konzerndarlehen. Das Ergebnis vor Ertragsteuern stieg um annähernd 10 % auf 14,8 Mio. € (Q1/2009: 13,5 Mio. €). Trotz der weiterhin schwierigen konjunkturellen Situation erreichte das Unternehmen einen positiven Periodenüberschuss von 9,4 Mio. € in Q1/2010. Dies entspricht einem Anstieg von annähernd 7 % gegenüber dem Vorjahresquartal, das operativ das stärkste Quartal 2009 war. Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 65,4 Mio. Aktien erhöhte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,14 € (Q1/2009: 0,13 €).

Signifikante Verbesserung des operativen Cash Flows

Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit belief sich in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 52,9 Mio. € gegenüber einem Mittelabfluss von 9,4 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit profitierte dabei stark von einem weiteren Abbau des Nettoumlaufvermögens (Working Capital). Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit betrug in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2010 insgesamt 26,5 Mio. € (Q1/2009: 39,4 Mio. €). Dies führte zu einem positiven Free Cash Flow von 26,4 Mio. € im ersten Quartal 2010 nach einem negativen Free Cash Flow von 48,8 Mio. € im ersten Quartal 2009. Durch die Cash Flow-Verbesserung konnten die Nettofinanzschulden von 368 Mio. € zum 31. Dezember 2009 auf 348 Mio. € reduziert werden. Infolgedessen sank der Verschuldungsgrad von 0,49 auf 0,43 und verblieb damit unterhalb des Mittelfristziels des Unternehmens von ca. 0,5. Aufgrund des Anstiegs des Eigenkapitals um 7 % auf 801,3 Mio. € erhöhte sich die Eigenkapitalquote um ca. einen Prozentpunkt auf 40,8 % zum 31. März 2010 (31. Dezember 2009: 39,9 %).

Segmentberichterstattung

Performance Products (PP)

Mit steigender Auslastung in der Stahlindustrie sowie dem Ende der Lagerabbauaktivitäten verbesserte sich die Nachfrage nach Graphitelektroden im ersten Quartal 2010 zwar deutlich, blieb jedoch unterhalb des Vorkrisenniveaus. Die positive Entwicklung bei den Umsätzen mit Graphitelektroden wurde zum Teil durch den niedrigeren Kathodenumsatz wieder aufgehoben, der sich in 2010 aufgrund der Investitionspause in der Aluminiumindustrie rückläufig entwickeln wird. Insgesamt stieg der Umsatz im Geschäftsfeld Performance Products im ersten Quartal 2010 um 20 % (währungsbereinigt: 22 %) auf 170,0 Mio. € (Q1/2009: 142,1 Mio. €). Trotz höherer Absätze bei Graphitelektroden und Kosteneinsparungen von etwa 2 Mio. € fiel das EBIT im ersten Quartal 2010 um 14 % auf 34,0 Mio. € (Q1/2009: 39,4 Mio. €). Gründe hierfür waren höhere Rohstoffkosten, die nicht durch Preiserhöhungen kompensiert werden konnten, ein schwächeres Kathodengeschäft sowie anhaltende Anlaufkosten für die Inbetriebnahme der neuen Fertigungsanlage in Malaysia. Trotz dieser Einflüsse lag die Umsatzrendite im ersten Quartal 2010 bei 20,0 % (Q1/2009: 27,7 %).

Angesichts der steigenden Stahlproduktion erwartet SGL Group 2010 höhere Graphitelektrodenabsätze, die allerdings noch nicht das Vorkrisenniveau erreichen werden. Dabei kann die Erhöhung der Rohmaterialkosten 2010 nicht in vollem Umfang weitergegeben werden, was den Effekt höherer Absatzvolumina teilweise wieder aufhebt. Nach zwei sehr starken Jahren wird für das Kathodengeschäft ein schwächeres Jahr erwartet, da die meisten Erhaltungsinvestitionen in der Aluminiumindustrie abgeschlossen sind und der Bau neuer Aluminiumwerke auf die Jahre nach 2010 verschoben wurde. Daher wird das Kathodengeschäft in 2010 die Investitionspause in der Aluminiumindustrie widerspiegeln. Die SGL Group geht unverändert davon aus, dass die Umsatzrendite im Geschäftsfeld Performance Products im Gesamtjahr 2010 aufgrund der beschriebenen Preis- und Kostenentwicklungen bei Graphitelektroden, dem schwächeren Kathodengeschäft sowie Aufwendungen in Verbindung mit der Inbetriebnahme der neuen Produktionsanlage in Malaysia vorübergehend leicht unter das Mittelfristziel von mindestens 20 % fallen könnte.

Graphite Materials & Systems (GMS)

Als ein typisch spätzyklisches Geschäft ist das Geschäftsfeld Graphite Materials & Systems im ersten Halbjahr 2010 noch vom schwachen Auftragseintrag in 2009 beeinträchtigt. Daher verringerte sich der Umsatz um 15 % auf 83,5 Mio. € im ersten Quartal 2010 gegenüber 98,3 Mio. € im Vorjahreszeitraum und spiegelte damit die schwächere Nachfrage aus den meisten Kundenmärkten wider. Währungsbereinigt ging der Umsatz um 13 % zurück. Weitgehend aufgrund der geringeren Fixkostenabdeckung als Folge der niedrigeren Umsätze verringerte sich das EBIT im Berichtsquartal 2010 überproportional zum Umsatz um 51 % von 10,6 Mio. € auf 5,2 Mio. €. Kosteneinsparungen betrugen rund 1 Mio. €. Die Umsatzrendite des Geschäftsfelds Graphite Materials & Systems belief sich auf 6,2 % (Q1/2009: 10,8 %).

Der Auftragseingang hat sich seit Anfang dieses Jahres in allen Kundenmärkten deutlich erholt, so dass SGL Group damit eine allmähliche Geschäftsbelebung bereits ab dem zweiten Quartal 2010 erwartet. Insgesamt prognostiziert das Unternehmen, dass Umsatz und EBIT bei Graphite Materials & Systems 2010 etwa auf dem Niveau des Vorjahres verbleiben.

Carbon Fibers & Composites (CFC)

Wie erwartet, ist der Markt für Carbonfasern weiterhin geprägt von einer temporären Überkapazität aufgrund der mehrfachen Verschiebungen der bekannten Flugzeugprojekte, verzögerten Neuinvestitionen im Bereich Windenergie sowie einer rückläufigen Nachfrage im Sport- und Konsumbereich und hoher Lagerbestände. Dies führt zu einem verstärkten Wettbewerb, der sich derzeit auch negativ auf Preise und Mengen auswirkt. Zusätzlich erfordert der Auf- und Ausbau des Wachstumsgeschäftes Carbon Fibers & Composites weiterhin hohe Vorleistungen und Anfahrkosten bzw. –verluste sowie anhaltend umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.

Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte der Umsatz im Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites mit 49,5 Mio. € im ersten Quartal 2010 auf Vorjahresniveau gehalten werden. Währungsbereinigt wurde ein Umsatzplus von 2 % erzielt. Der höhere Mengenabsatz insbesondere bei den Verbundwerkstoffen (Composite Materials) wurde teilweise von niedrigeren Umsatzbeiträgen von SGL Rotec aufgehoben, die auf Produktionsumstellungen für die Ausführung des neuen BARD Auftrags für Windrotorblätter zurückzuführen sind. Maßgeblich aufgrund der weiterhin bestehenden temporären Überkapazitäten im Carbonfasermarkt, weist das Unternehmen zwar nach wie vor Verluste im Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites aus, allerdings wurden diese aufgrund operativer Verbesserungen in allen Geschäftsbereichen und durch Kosteneinsparungen von etwa 2 Mio. € im Vergleich zum ersten Quartal 2009 (Q1/2009: minus 7,6 Mio. €) auf minus 3,8 Mio. € halbiert.

Im weiteren Jahresverlauf erwartet die SGL Group eine deutliche Verbesserung von Umsatz und EBIT im Geschäftsfeld CFC, die insbesondere getrieben wird durch die höhere Kapazitätsauslastung bei HITCO, die Bauteile für die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie produziert. Allerdings werden aufgrund des anhaltend schwierigen Marktumfelds bei Carbonfasern und Verbundwerkstoffen auch für das Gesamtjahr 2010 noch Verluste erwartet.

Ausblick

Wie bereits in der Berichterstattung zum Geschäftsjahr 2009 im März 2010 kommuniziert, wird 2010 für die SGL Group ein Übergangsjahr. Aufgrund des guten Starts in das Jahr 2010 ist das Unternehmen aus heutiger Sicht zuversichtlich, ein operatives EBIT nahe dem Niveau von 2009 zu erreichen. Der Konzernumsatz dürfte leicht über dem Vorjahresniveau liegen.

Oberste Priorität genießt nach wie vor der Verschuldungsgrad von 0,5. An dieser Kennzahl wird auch das Investitionsprogramm des Konzerns ausgerichtet. Daher erwartet das Unternehmen, dass die Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte trotz der niedrigen Ausgaben im ersten Quartal etwa auf dem Niveau von 2009 (2009: 154 Mio. €) für das Gesamtjahr liegen werden.

Die SGL Group ist davon überzeugt, dass die fundamentalen Trends für die Geschäfte nach wie vor intakt sind, so dass - unter der Annahme einer kontinuierlichen Erholung der globalen Wirtschaft - für das Jahr 2011 eine EBIT-Verbesserung von 40-50 % gegenüber den Übergangsjahren 2009/10 möglich sein sollte.

Wichtige Kennzahlen der SGL Group

( in Mio. €)

Gesamtjahr
20102009Veränderung
Umsatz303,6295,62,7 %
Bruttoergebnis vom Umsatz77,585,4-9,3 %
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)40,143,2-7,2 %
Betriebsergebnis (EBIT)25,829,3-11,9 %
Umsatzrendite (ROS)*(1)8,5 %9,9 % 
Periodenergebnis9,48,86,8 %
Ergebnis je Aktie,
unverwässert (in €)
0,140,137,7 %

31. März
2010
31. Dez.
2009
Veränderung
Bilanzsumme1.962,61.880,54,4 %
Eigenkapital der Anteilseigner801,3750,56,8 %
Nettofinanzschulden348,2367,9-5,4 %
Verschuldungsgrad (gearing)(2)0,430,49 
Eigenkapitalquote(3)40,8 %39,9 % 
(1) EBIT zu Umsatz
(2) Nettofinanzschulden zu Eigenkapital der Anteilseigner
(3) Eigenkapital der Anteilseigner zur Bilanzsumme

Über die SGL Group – The Carbon Company

Die SGL Group ist ein weltweit führender Hersteller von Produkten aus Carbon (Kohlenstoff). Das umfassende Produktportfolio reicht von Carbon- und Graphitprodukten über Carbonfasern bis hin zu Verbundwerkstoffen. Die Kernkompetenzen der SGL Group sind die Beherrschung von Hochtemperaturtechnologien sowie der Einsatz von langjährigem Anwendungs- und Engineering-Know-how. Damit wird die breite Werkstoffbasis des Unternehmens ausgeschöpft. Diese auf Kohlenstoff basierenden Materialien kombinieren mehrere einzigartige Materialeigenschaften wie zum Beispiel Strom- und Wärmeleitfähigkeit, Hitze- und Korrosionsbeständigkeit sowie Leichtigkeit bei gleichzeitiger Festigkeit. Die Hochleistungsmaterialien und -produkte der SGL Group werden aufgrund des von Energie- und Rohstoffknappheit getriebenen Paradigmenwechsels im Materialeinsatz von mehr und mehr Industrien zunehmend nachgefragt. Carbon- und Graphitprodukte kommen immer dann zum Einsatz, wenn andere Werkstoffe wie Stahl, Aluminium, Kupfer, Kunststoff, Holz usw. mit ihren jeweils nur limitierten Materialeigenschaften versagen. Die Produkte der SGL Group werden vor allem in der Stahl-, Aluminium-, Automobil-, Chemie- und Glas-/Keramikindustrie eingesetzt. Aber auch Hersteller in der Halbleiter-, Solar-, Windenergie-, Batterie-/Akku-, Umweltschutz-, sowie Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie sowie die Kernenergie zählen zu den Kunden.

Mit 40 Produktionsstandorten in Europa, Nordamerika und Asien sowie einem Service-Netz in über 100 Ländern ist die SGL Group ein global ausgerichtetes Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschafteten 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von 1.226 Mrd. Euro. Die Hauptverwaltung hat ihren Sitz in Wiesbaden/Deutschland.

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