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Pressemitteilung vom 29.04.2014

Neuausrichtung nimmt zum Jahresauftakt weiter Form an – Ausblick für das Gesamtjahr 2014 bestätigt

Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2014:

 

  • Neue Struktur der Berichtssegmente folgt Verschlankung der Organisation
  • Umsatz: 336,3 Mio. €
  • EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen: minus 2,3 Mio. €
  • 2,3 Mio. € Restrukturierungsaufwendungen
  • Konzernergebnis: minus 22,8 Mio. €
  • 14 Mio. € Einsparungen aus SGL2015
  • Ausblick für das Gesamtjahr 2014 bestätigt

 

Wiesbaden, 29. April 2014. Die SGL Group – The Carbon Company – setzte im ersten Quartal des Jahres 2014 wesentliche Maßnahmen im Rahmen des konzernweiten Kosteneinsparprogramms SGL2015 um. Die Einsparungen aus SGL2015 beliefen sich konzernweit auf rund 14 Mio. €, davon entfielen rund 6 Mio. € auf die SGL Excellence Initiative. Analog zur vereinfachten Organisationsstruktur wurde auch die Berichtsstruktur angepasst.

 

Der Konzernumsatz verringerte sich im ersten Quartal 2014 um 15 % auf 336,3 Mio. € (Q1/2013: 396,7 Mio. €) maßgeblich durch den Umsatzrückgang im Berichtssegment Performance Products (PP). Dieser Rückgang konnte teilweise durch die positiven Umsatzentwicklungen in den Berichtssegmenten Graphite Specialties (GS) und Carbon Fibers & Materials (CFM) kompensiert werden. Bereinigt um den Umsatzbeitrag des seit 1. Januar 2014 anteilig konsolidierten Gemeinschaftsunternehmens SGL ACF hat sich der Umsatz um 17,4 % vermindert. Das Konzern-EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen belief sich auf minus 2,3 Mio. € (Q1/2013: 13,6 Mio. €). Die Umsatzrendite (ROS) sank auf minus 0,7 % im ersten Quartal 2014 (Q1/2013: 3,4 %). Im Zuge der Neuausrichtung des Konzerns sind im ersten Quartal 2014 Restrukturierungsaufwendungen von insgesamt 2,3 Mio. € angefallen. Dies führte zu einem Konzern-EBIT nach Restrukturierungsaufwendungen von minus 4,6 Mio. € (Q1/2013: 13,6 Mio. €).

 

Dr. Jürgen Köhler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: „Wir liegen bei der Umsetzung von SGL2015 voll im Plan. Wir haben die Strukturen verschlankt sowie viele Prozesse optimiert. Damit ist es uns im ersten Quartal gelungen, weitere 14 Mio. € Kosten einzusparen. Operativ gut ins Jahr gestartet sind wir im Bereich Graphitspezialitäten. Hier konnten wir von der Auslieferung eines Großauftrags aus der Elektronikindustrie profitieren. Im  Carbonfaser- und Compositesgeschäft haben wir insbesondere vom Wachstum unserer Automotive Joint Ventures profitiert.

 

Allerdings haben wir vor allem in unserem Kerngeschäft mit Graphitelektroden weiterhin mit niedrigen Preisen zu kämpfen. Diese Entwicklung überschattet die Erfolge in anderen Bereichen.“

 

Das Vorsteuerergebnis betrug minus 18,6 Mio. € (Q1/2013: minus 2,8 Mio. €). Nach Steuern ergibt sich ein Konzernergebnis von minus 22,8 Mio. € (Q1/2013: minus 9,4 Mio. €). Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 71,0 Mio. Aktien betrug das unverwässerte Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten je Aktie minus 0,32 € (Q1/2013: minus 0,11).

 

Zum 31. März 2014 blieb die Bilanzsumme mit 2.066,4 Mio. € nahezu unverändert (31.   Dezember 2013: 2.072,4 Mio. €). Dabei war die moderate Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte insbesondere auf Zugänge im Sachanlagevermögen durch den Ausbau der Carbonfaserkapazitäten bei SGL ACF zurückzuführen. Das Eigenkapital verringerte sich – vor allem wegen des negativen Konzernergebnisses – leicht auf 646,3 Mio. € (31. Dezember 2013: 667,0 Mio. €). Die Eigenkapitalquote lag im Vergleich zum 31. Dezember 2013 unverändert bei 31 %. Zum 31. März 2014 erhöhten sich die Nettofinanzschulden der SGL Group um 10 % auf 540,6 Mio. € (31.12.2013: 491,1 Mio. € nach rückwirkender anteiliger Konsolidierung der SGL ACF). Ursächlich hierfür war die Verringerung der liquiden Mittel seit Vorjahresende vor allem durch Auszahlungen im Zusammenhang mit SGL2015 und höherer Investitionen für den Ausbau der Carbonfaserkapazitäten bei SGL ACF. Der Free Cashflow betrug minus 48,7 Mio. € (Q1/2013: minus 15,8 Mio. €).

 

Segmentberichterstattung

 

Performance Products (PP)

Vor allem die chinesische exportorientierte Überproduktion im Hochofenstahl führte zu einer reduzierten Elektrostahlproduktion und entsprechend zu einer schwachen Nachfrageentwicklung für Graphitelektroden. Der damit verbundene Preisdruck bedingte einen Umsatzrückgang im ersten Quartal 2014 um 39 % auf 132,6 Mio. € (Q1/2013: 218,7 Mio. €). Entsprechend verringerte sich das EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen um 87 % auf 4,1 Mio. € (Q1/2013: 32,4 Mio. €) und die Umsatzrendite auf 3,1 % (Q1/2013: 14,8 %). Die Einsparungen aus SGL2015 beliefen sich auf rund 6,9 Mio. €. Davon entfielen rund 2,9 Mio. € auf SGL Excellence.

 

Am 13. Februar dieses Jahres wurde als zweite größere Maßnahme des Kosteneinsparprogramms SGL2015 die Schließung des italienischen Graphitelektrodenwerks in Narni (Umbrien) mit der dazugehörigen Verwaltung in Lainate öffentlich bekanntgegeben. Die Schließung des Werks mit einer Kapazität von ca. 30.000 Tonnen Graphitelektroden ist ein weiterer Schritt im Rahmen der unternehmensweiten Reduzierung der Kapazitäten, um die Kostenposition der SGL Group weiter zu verbessern. Zusammen mit der bereits im Oktober 2013 bekanntgegebenen Schließung der Graphitelektrodenproduktion im kanadischen Lachute hat die SGL Group die Produktionskapazität für Graphitelektroden um ca. 60.000 Tonnen p.a. verringert.

 

Graphite Specialties (GS)

Der Umsatz im Berichtssegment GS stieg um 18 % auf 90,5 Mio. € an (Q1/2013: 76,7 Mio. €) maßgeblich durch den Großauftrag eines Kunden aus der Elektronikindustrie. Die deutlich höhere Auslastung der Produktionsanlagen führte dazu, dass sich das EBIT auf 9,9 Mio. € (Q1/2013: 2,4 Mio. €) vervierfachte und die Umsatzrendite auf 10,9 % (Q1/2013: 3,1 %) anstieg. Die Kosteneinsparungen aus SGL2015 beliefen sich auf rund 3,6 Mio. €, davon entfielen rund 1,8 Mio. € auf SGL Excellence.

 

Carbon Fibers & Materials (CFM)

Der Umsatz im Berichtssegment CFM stieg um 26 % auf 69,2 Mio. € (Q1/2013: 54,9 Mio. €) hauptsächlich durch die signifikant höheren Umsätze des anteilig konsolidierten Gemeinschaftsunternehmens SGL ACF, das von der Einführung des neuen BMW i3 im November 2013 profitierte. Auch der Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composite Materials (CF/CM) hat vor allem von der gestiegenen Nachfrage aus der Windenergieindustrie profitiert und den Umsatz stark ausweiten können. Dennoch wies das Berichtssegment aufgrund des weiterhin unbefriedigenden Preisniveaus sowie der unzureichenden Kapazitätsauslastung im Carbonfaserbereich ein negatives EBIT von minus 6,9 Mio. € (Q1/2013: minus 8,2 Mio. €) aus. Die Kosteneinsparungen aus SGL2015 beliefen sich auf rund 1,0 Mio. €, davon rund 0,5 Mio. € aus SGL Excellence.

 

Der nicht im konsolidierten Konzernumsatz der SGL Group enthaltene Umsatz aller nach der Equity-Methode  bilanzierten Beteiligungen stieg um 71 % auf 49,3 Mio. € (Q1/2013: 28,9 Mio. €, jeweils 100 % der Werte der Gesellschaften) und betraf im Wesentlichen Brembo SGL und Benteler SGL.

 

Corporate & Others

Mit 44,0 Mio. € verringerte sich der Umsatz um 5 % (bereinigt um Währungseffekte um 2 %) Q1/2013: 46,4 Mio. €). Ursächlich hierfür waren etwas niedrigere Umsatzbeiträge der beiden Geschäftsbereiche Aerostructures (AS bzw. HITCO) und Process Technology (PT). Der operative Verlust hat sich um fast ein Drittel auf 9,4 Mio. € verringert (Q1/2013: 13,0 Mio. €) aufgrund niedrigerer Aufwendungen in den Corporate Costs, die auf die implementierten SGL2015 Maßnahmen zurückzuführen sind. Die Kosteneinsparungen aus SGL2015 beliefen sich auf rund 2,5 Mio. €, davon 0,6 Mio. € aus SGL Excellence.

 

Ausblick 2014

Die SGL Group bestätigt die im März 2014 gegebene Jahresprognose 2014. Demnach wird ein auf vergleichbarer Basis nahezu stabiler Umsatz erwartet. Das Konzern-EBIT wird vor allem aufgrund der Preisentwicklung bei Graphitelektroden deutlich unter dem des Vorjahres liegen. Der wesentliche Teil der Restrukturierungsaufwendungen im Rahmen des Kosteneinsparprogramms SGL2015 wurde bereits mit dem Jahresabschluss 2013 verarbeitet. Im Jahr 2014 wird daher nur noch mit Restrukturierungsaufwendungen in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrags gerechnet. Mit diesem Kosteneinsparprogramm will die SGL Group bis Ende 2015 nachhaltige Einsparungen von rund 150 Mio. € generieren (auf Basis der Ist-Kosten 2012). Davon sind in 2013 bereits 69 Mio. € realisiert worden. Eine Einsparsumme in vergleichbarer Größenordnung wird auch für dieses Jahr erwartet.

 

Nach einem deutlich positiven Free Cashflow im Vorjahr erwartet die SGL Group im Jahr 2014 einen deutlich negativen Free Cashflow, hauptsächlich aufgrund der Zahlungswirksamkeit der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sowie hoher Investitionen bei SGL ACF. Der Investitionsbedarf in den etablierten Geschäften wird im Jahr 2014 deutlich unter Vorjahr liegen.

 

Neue Reportingstruktur ab erstem Quartal 2014

Wie eingangs erwähnt, werden die Geschäftsaktivitäten ab 2014 in folgenden Berichtssegmenten dargestellt: Graphite & Carbon Electrodes (GCE) und Cathodes & Furnace Linings (CFL) werden wie bisher zur Berichtseinheit Performance Products (PP) aggregiert. Des Weiteren werden die beiden seit dem 1. Januar 2014 anteilsmäßig zu konsolidierenden BMW-Gemeinschaftsunternehmen (SGL ACF) sowie der bisherige Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composite Materials (CF/CM) zu dem Berichtssegment Carbon Fibers & Materials (CFM) zusammengefasst. Der Geschäftsbereich Graphite Specialties (GS) wird zukünftig als eigenes Berichtssegment dargestellt. Die kleineren Geschäftsbereiche Process Technology (PT) und Aerostructures (AS) werden zusammen mit Corporate, T&I sowie den Corporate Costs unter dem Berichtssegment Corporate & Others ausgewiesen. 

 

Weitere Informationen zur SGL Group und den Bericht zum ersten Quartal 2014 finden Sie im neuen Newsroom der SGL Group unter www.sglgroup.com/presse und unter: www.sglgroup.com

 


Wichtige Kennzahlen der SGL Group

 

(in Mio. €)

 

 

1. Quartal 2014

1. Quartal 2013

Veränderung

Umsatz

336,3

396,7

-15,2 %

Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) vor Restrukturierungsaufwendungen

18,9

34,5

-45,2 %

Betriebsergebnis (EBIT) vor Restrukturierungsaufwendungen

-2,3

13,6

> -100 %

Betriebsergebnis (EBIT)

-4,6

13,6

> -100 %

Umsatzrendite (ROS) 1)

-0,7 %

3,4 %

-

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Ertragsteuern2)

-18,6

-2,8

> -100 %

Konzernergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens

-22,8

-9,4

> -100 %

Ergebnis je Aktie - fortgeführte Aktivitäten, unverwässert (in €)

-0,32

-0,11

> -100 %

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

27,6

23,1

19,5 %

Free Cashflow

-48,7

-15,8

> -100 %

 

 

31. März 2014

31. Dez. 2013

Veränderung

Bilanzsumme

2.066,4

2.072,4

-0,3 %

Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens

630,1

650,7

-3,2 %

Nettofinanzschulden

540,6

491,1

10,1 %

Verschuldungsgrad (Gearing)3)

0,86

0,75

-

Eigenkapitalquote4)

30,5 %

31,4 %

-

Mitarbeiter5)

6.408

6.387

+0,3 %

 

1)      EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen zu Umsatz

2)      Im Vorjahr bereinigt um die nicht fortgeführten Rotorblattaktivitäten

3)      Nettofinanzschulden zu Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens

4)      Eigenkapital der Anteilseigner zu Bilanzsumme

Gegenüber dem Jahresende 2012 (6.686 Mitarbeiter) hat sich die Mitarbeiterzahl im Konzern (ohne SGL ACF) um 431 Mitarbeiter verringert. Davon entfallen 339 Mitarbeiter auf den Verkauf unserer Rotorblattaktivitäten und der Rest auf die Maßnahmen der Organisations- und Anlagen-Restrukturierung.

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