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DGAP-News News vom 26.03.2010

Nanostart AG: Im Company - Talk: Marco Beckmann, Vorstand

mainvestor GmbH / Nanostart AG / Sonstiges

26.03.2010 08:33

Veröffentlichung einer Corporate News, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Geäußerte Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder.


Auf globalem Wachstumskurs

'US-Investoren steigen ein'
'im Mai Zulassung für Nano-Krebs-Therapie der Tochter Magforce erwartet' 'Zusammenarbeit mit Regierungspartnern hebelt Geschäft' 'Joint Ventures katapultieren Beteiligung ItN Nanovation auf völlig neues Level'
'teils erhebliche Werte im nicht gelisteten Portfolio' 'erst am Anfang einer großartigen Entwicklung'


26. März 2010 - Die Nanostart AG ist die nach eigenen Angaben weltweit führende Nanotechnologie-Beteiligungsgesellschaft. Das im Jahr 2003 gegründete Unternehmen hat es in den vergangenen Jahren geschafft, mit weltweiten Beteiligungen an aussichtsreichen Nanotechnologie-Unternehmen eine führende Position im neu entstehenden Wachstumsmarkt einzunehmen. Mittlerweile ist das Unternehmen, das neben seinem Hauptsitz in Frankfurt am Main auch Büros in Berlin und Singapur unterhält, ein gefragter Ansprechpartner für Regierungen. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt auf der Wachstumsfinanzierung von jungen, innovativen Nanotechnologie-Unternehmen in dynamischen Wachstumsmärkten und in den unterschiedlichsten Entwicklungsphasen. Auf Basis von Nanotechnologie entwickeln diese Unternehmen neue Produkte und Verfahren, die das Potenzial besitzen, ganze Wirtschaftszweige zu revolutionieren. Die Nanostart AG beteiligt sich nicht nur mit Wachstumskapital, sondern steht ihren Beteiligungen auch beratend mit Management-Know-how zur Seite. Gründer und Vorstand ist Marco Beckmann. Mit seinem Team koordiniert er ein weltweites Netzwerk aus Wissenschaftlern, Unternehmern und Investoren, die für die Nanostart AG tätig sind.


mainvestor Company Talk sprach mit Marco Beckmann, Vorstand der Nanostart AG.

mainvestor: Herr Beckmann, die Nanostart ist fulminant ins neue Jahr gestartet. Positive Meldungen wie zuletzt der Asset Deal mit dem Weltkonzern Roche bei Ihrer US-Beteiligung BioMicro und ein stetig steigender Aktienkurs bieten Grund zur Freude. Wissen Sie, wer da gerade einsteigt?

Marco Beckmann: Wir wissen seit einiger Zeit, dass hier größere US-Adressen am Einsteigen sind. Ende September 2009 ist mit A123 Systems der erste große Nanotechnologie-Börsengang in den USA geglückt. Das Unternehmen wurde erst 2001 gegründet und ist heute knapp 1,5 Milliarden US-Dollar wert. Auch wenn ich persönlich diese Bewertung aktuell für noch recht abenteuerlich halte, so rückte dieser Börsengang das Thema Nanotechnologie erstmals auf das Radar der Wall Street. Wir wurden unmittelbar nach dem Börsengang von zahlreichen institutionellen Investoren aus den USA kontaktiert und zu Präsentationen unseres Unternehmens nach New York eingeladen. Mittlerweile sind wir im engen Austausch mit verschiedenen amerikanischen Adressen und bereiten gerade in Sachen Kapitalmarkt die ersten Schritte Richtung USA vor. Das Interesse ist überwältigend - wir haben mittlerweile konkrete Nachfrage von Investoren im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, andere positionieren sich bereits über den Markt.

mainvestor: Warum interessieren sich US-Investoren für die deutsche Nanostart? Gibt es in den USA nicht bessere Alternativen?
Marco Beckmann: Die Amerikaner sind geradezu begeistert von unserem aktuellen Portfolio, unserer internationalen Ausrichtung und unserer bisherigen Erfolgsbilanz. Mit der neuen Regierung unter Obama entwickelt sich das Land gerade zum Cleantech-Giganten, der Focus geht Richtung Erneuerbare Energien und Umwelttechnologien. Darüber hinaus beherrscht die 900 Milliarden Dollar schwere Gesundheitsreform die öffentliche Berichterstattung. 47 Millionen Amerikaner ohne Versicherung sollen neu eingebunden werden. Interessanterweise sind genau diese beiden Sektoren, Cleantech und Healthcare, die Beteiligungsschwerpunkte der Nanostart. Wir haben bereits vor sechs Jahren in Unternehmen investiert, die mit ihrer Nanotechnologie Bereiche der Medizin und der Erneuerbaren Energien grundlegend verändern können. Heute beginnt sich die richtige Wahl der Themengebiete innerhalb des nanotechnologischen Universums und die harte Arbeit der letzten Jahre langsam auszuzahlen.
Hinzu kommt noch ein weiterer Faktor: Die Amerikaner schätzen die solide Art, wie wir als Investor im Bereich Nanotechnologie auftreten und wirtschaften. Obwohl wir uns gegenwärtig in der kostenintensiven Aufbauphase unseres Portfolios befinden, haben wir bisher jedes Geschäftsjahr mit einem Gewinn beenden können. Die Nanostart AG hat also seit Aufnahme ihrer operativen Tätigkeit am Ende eines Jahres noch nie auch nur einen Euro 'verbrannt'. Dafür erhalten wir gerade in den USA sehr viel Respekt. Selbst im Finanz- und Weltwirtschaftskrisenjahr 2008 konnten wir trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds einen Jahresüberschuss von mehr als 2 Millionen Euro erwirtschaften. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt sich an unserem börsennotierten amerikanischen Wettbewerber, der Harris & Harris Group. Sie verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Verlust von 49 Millionen US-Dollar. Dass dazwischen Welten liegen, haben mittlerweile nicht nur die amerikanischen Investoren, sondern auch Regierungen weltweit erkannt. Sie suchen unsere Nähe, um Nanotechnologie zu kommerzialisieren und Start-ups erfolgreich aufzubauen.

mainvestor: Wenn Sie das Thema Regierungen ansprechen, wie genau sieht die Zusammenarbeit der Nanostart hier aus?

Marco Beckmann: Wir sind die mit Abstand erfolgreichste auf Nanotechnologie spezialisierte Beteiligungsgesellschaft und investieren international. Das entgeht auch verschiedenen Regierungen nicht, die wiederum selbst in den vergangenen Jahren massiv in Nanotechnologie-Infrastruktur investiert haben, um sich ein großes Stück vom Kuchen abzuschneiden. Die Zusammenarbeit zwischen der Nanostart AG und Regierungen bringt Win-win-Situationen. Regierungen haben ein Interesse an erfolgreichen Start-ups, dem Aufbau von Produktionsstätten und der damit verbundenen Schaffung von Arbeitsplätzen. Ziel ist es, einen möglichst großen Teil der dank Nanotechnologie entstehenden Wertschöpfung im Land zu halten. Dies läuft oft parallel mit den Interessen der Nanostart. Wir investieren in Unternehmen und stehen ihnen mit Kommerzialisierungs-Know-how und unserem Netzwerk zur Seite, um erfolgreich Werte entstehen zu lassen. Da wird dies mittlerweile erfolgreicher machen als jeder andere weltweit, suchen Regierungspartner unsere Nähe. Die Bundesregierung nimmt uns mit zu Vorträgen in die USA und nach Russland, um am Beispiel der Nanostart für den Standort Deutschland zu werben. Auf EU-Ebene diskutieren wir gerade verschiedene Szenarien einer möglichen Zusammenarbeit und mit Rusnano, dem russischen Investment-Vehikel, das in den nächsten Jahren Milliarden in den Bereich Nanotechnologie investieren wird, stehen die ersten Projekte kurz vor Abschluss.


mainvestor: Mit der Regierung von Singapur scheint die Zusammenarbeit besonders gut zu funktionieren. Wo liegt der Mehrwert der Regierungskontakte für Ihre Aktionäre?

Marco Beckmann: Das ist richtig. Wir sind mittlerweile enger Partner der Regierung von Singapur und investieren deren Gelder gemeinsam mit unseren eigenen in aussichtsreiche Nanotechnologie-Unternehmen. Es ist eines der Staatsziele von Singapur, die Region zur nanotechnologischen Drehschreibe Asiens zu machen. Für uns eine Pole-Position, denn die Bewertungen für Unternehmen in Singapur sind vergleichsweise gering und die sozusagen vor der Haustür liegenden Märkte gigantisch. Seit nicht mal einem Jahr haben wir ein eigenes Büro in Singapur mit Investment-Managern, die uns in den spannenden und schnell wachsenden Märkten Asiens positionieren. Für Aktionäre liegt der Mehrwert unserer vielfältigen Regierungskontakte auf der Hand: Wir hebeln unser Geschäft durch die Zusammenarbeit mit Regierungen und ermöglichen uns einen direkten Zugriff auf Unternehmen, Universitäten und staatliche Forschungseinrichtungen. So schaffen wir einen entscheidenden Vorsprung gegenüber unseren Wettbewerbern.

mainvestor: Wagen wir einen Blick in Ihr Portfolio und fangen in Ihrem Heimatmarkt an. Welche wichtigen Ereignisse erwarten uns hier in den nächsten Monaten bei den deutschen Beteiligungen?
Marco Beckmann: Eines der mit Spannung erwarteten Ereignisse im Portfolio ist natürlich die Zulassung für den nanotechnologischen Ansatz der Krebsbekämpfung unserer Beteiligung MagForce. Das Management der MagForce rechnet damit bis Ende Mai, so dass wir nach über 22 Jahren Forschung und Entwicklung unmittelbar vor einem Quantensprung der Nanotechnologie im Bereich der Medizin stehen. Bereits vor zehn Jahren, als ich für mein erstes Buch zum Thema 'Investieren in Nanotechnologie' recherchierte, wurde der Gründer und heutige Vorstand für Forschung & Entwicklung, Dr. Andreas Jordan, mit seinem Verfahren als einer der großen Visionäre der Nanotechnologie wahrgenommen. Heute sind wir möglicherweise nur noch wenige Wochen von einem Ereignis entfernt, das für frischen Wind im hart umkämpften Milliardenmarkt Onkologie sorgen kann. Die Zulassung wird nicht nur zu einem Ereignis von wirtschaftlicher, sondern auch von gesellschaftlicher Relevanz. Die großartigen Ergebnisse der Zulassungsstudie, in der das mediane Überleben von todkranken Patienten mit dem häufigsten bösartigen Hirntumor von 6,2 auf 13,4 Monate verlängert wurde, lassen auf eine spannende Entwicklung hoffen.

mainvestor: Welche positiven Entwicklungen gibt es außerdem bei den deutschen Beteiligungen?

Marco Beckmann: Auch bei unseren weiteren Beteiligungen in Deutschland stehen positive Nachrichten an: Wie bereits die Medien berichteten, hat die ItN Nanovation Aussicht auf große Joint Ventures mit internationalen Partnern. Schon wenn das erste dieser Joint Ventures ins Ziel geht, könnte dies die ItN Nanovation auf ein völlig neues Level katapultieren. Nachdem wir hier in der Vergangenheit nicht nur Geld sondern auch viel harte Arbeit unserer Investment-Manager investiert haben, freut uns diese positive Entwicklung umso mehr. Doch die anstehenden großen Meldungen bei MagForce und ItN Nanovation lenken schnell die Aufmerksamkeit von unseren anderen Beteiligungen aus Deutschland ab, wie unserer 50-Prozent-Beteiligung Holmenkol oder der 26-prozentigen Beteiligung Namos aus Dresden. Auch hier finden sehr spannende Entwicklungen statt, die keiner bislang so richtig auf dem Radar hat. Denken Sie nur an die Technologie von Namos, die aufgrund ihres patentierten Verfahrens bei der Katalysatorenherstellung Platin und andere Edelmetalle im Wert von mehr als 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr einsparen kann.


mainvestor: In den USA konnte Ihre Beteiligung BioMicro kürzlich einen Asset Deal mit dem Weltmarktführer Roche veröffentlichen. Was genau ist passiert und was bedeutet das für die Nanostart?

Marco Beckmann: Roche Diagnostics hat die vollständige Hauptproduktlinie unserer US-Beteiligung BioMicro aufgekauft. Die unter dem Markennamen MAUI vermarktete Produktgruppe wurde bislang mehr als tausend Mal verkauft und galt im Markt als großer Erfolg, setzten doch führende Konzerne und Forschungseinrichtungen weltweit auf sie. Mit der nun veröffentlichten Übernahme von MAUI wird die Qualität des nicht-gelisteten Portfolios der Nanostart deutlich. Hier liegen teils erhebliche Werte, die in Fachkreisen gewürdigt, in der öffentlichen Wahrnehmung der Nanostart allerdings ein Schattendasein fristen. Durch die

Übernahme von Roche können wir mit einem schönen Mittelzufluss im Sommer rechnen. Für die Kollegen ein großer Erfolg und für unser Unternehmen ein eindrucksvoller Beleg, dass wir über ein hochkarätiges Portfolio verfügen mit dem sich international viel Geld verdienen lässt.

mainvestor: BioMicro ist durch die Übernahme von Roche gerade in den Schlagzeilen, wie sieht es mit dem anderen US-Beteiligungen aus?
Marco Beckmann: In unserem US-Portfolio herrscht gegenwärtig viel Bewegung. Unsere Beteiligung Nanosys zum Beispiel hat ihre Solar-Expertise strategisch in eine Tochter ausgelagert und Lizenzvereinbarungen mit der QuantuMDx Group, einem internationalen Biotech-Unternehmen getroffen. Auch die Lumiphore, hier sind wir Lead-Investor, konnte einen wichtigen Kommerzialisierungserfolg als Partner der Brahms AG, die zum Milliardenkonzern Thermo Fisher Scientific gehört, verbuchen. Und was Transaktionen angeht, erwarten wir in diesem Jahr auch noch die ein oder andere positive Nachricht aus den USA.


mainvestor: Lassen Sie uns auf die andere Seite des Globus schauen. In Asien sind Sie kürzlich mit Biomers eine weitere Beteiligung eingegangen. Was macht das Unternehmen und wie hoch ist Nanostart beteiligt?
Marco Beckmann: Bei Biomers handelt es sich um eine hoch spannende Ausgründung der renommierten National University of Singapore. Das Unternehmen stellt mit Nanofasern verstärkte, stabile Verbundkunststoffe her und nutzt diese für unterschiedliche Anwendungen im Bereich Medizintechnik. Im ersten Einsatzgebiet, das jetzt weltweit vermarktet wird, ist dies ein transparenter Draht aus Kunststoff, der die gleichen Eigenschaften wie ein Metalldraht besitzt. Es ist so das weltweit einzige Unternehmen, das den bei festsitzenden Zahnspangen zentralen Bogendraht durchsichtig produzieren kann. Es werden erstmals völlig transparente und kosmetisch akzeptable Zahnspangen möglich, ein Wettbewerbsvorteil, der das Potenzial hat, den Markt grundlegend zu verändern. Der Weltmarkt für Bogendrähte, Brackets und Retainer hat ein Volumen von rund 2,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Der US-Markt für Kieferorthopädie ist in den letzten neun Jahren um rund 7,5 Prozent pro Jahr gewachsen, verschiedene Regionen in Asien weisen ein zweistelliges prozentuales Wachstum auf. Was uns sehr optimistisch für Biomers stimmt: Die Marktzulassung in den USA, der EU und Japan ist bereits erteilt. Das heißt, jetzt kann es mit voller Kraft ans Verkaufen gehen. Wir haben uns aufgrund der überragenden Marktstellung beteiligt, die Investition wurde durch unseren Fonds mit der Regierung durchgeführt. Der hält jetzt rund 16 Prozent an Biomers. Schon in den ersten Wochen nach unserem Einstieg haben sich hier tolle neue Optionen aufgetan, so dass wir uns durchaus vorstellen könnten, unseren Anteil hier noch weiter zu erhöhen.


mainvestor: Herr Beckmann, was ist das Erfolgsrezept der Nanostart?
Marco Beckmann: Das ist ganz einfach: Nanotechnologie. Diese Querschnittstechnologie ist geeignet, den großen Herausforderungen der Menschheit mit völlig neuen bahnbrechenden Lösungen zu begegnen, von denen wir heute zum Teil noch nicht zu träumen wagen. Über einige Beispiele haben wir gerade geredet. Und der Markt entwickelt sich rasant. Die optimistischsten Einschätzungen sagen dem Markt für nanotechnologische Produkte ein Volumen von bis zu drei Billionen Dollar im Jahr 2015 voraus. Das wäre dann mehr als der Markt für IT und Telekommunikation zusammen. Unser Erfolgsrezept ist es, in unserem Portfolio dieses Potenzial abzubilden, indem wir uns weltweit die besten Nanotechnologie-Unternehmen aussuchen und in sie investieren. Das klingt leichter, als es im Tagesgeschäft ist, doch wir beherrschen unsere Investment-Prozesse und haben das in der Vergangenheit bereits bewiesen. Und so erfolgreich die Nanostart auch heute schon sein mag, so stehen wir doch erst ganz am Anfang einer aussichtsreichen Entwicklung.

mainvestor: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Beckmann.


Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zur Zeichnung oder zum Kauf eines Wertpapiers dar, noch bilden dieses Dokument oder die darin enthaltene Informationen eine Grundlage für eine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung irgendeiner Art. Vor einer Wertpapierdisposition wenden Sie sich bitte an Ihren Bankberater oder Vermögensverwalter. Die in diesem Interview geäußerten Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung der mainvestor GmbH wieder. Die mainvestor GmbH unterhält Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen.


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