Wohneigentum neu denken – Chancen für NRW durch kluge Fördermodelle
Die Wohneigentumsquote in Deutschland gehört zu den niedrigsten in Europa, und auch in Nordrhein-Westfalen bleibt der Traum vom Eigenheim für viele Menschen unerreichbar. Hohe Kaufnebenkosten und fehlendes Eigenkapital stellen zentrale Hürden dar. Die LEG hat daher ein Gutachten in Auftrag gegeben, das untersucht, wie insbesondere Haushalte mit mittleren und niedrigeren Einkommen den Schritt zum Wohneigentum schaffen können – ohne die öffentlichen Haushalte zu überlasten.
Die Studie stellt Förderprogramme verschiedener Bundesländer und des Bundes vor, darunter u.a. die KfW-Förderprogramme KfW 300 „Wohneigentum für Familien (Neubauerwerb)“ und KfW 308 „Jung kauft Alt – Wohneigentum für Familien (Bestandserwerb)“, und beleuchtet diese kritisch-konstruktiv. Ergänzend werden alternative Finanzierungsinstrumente wie Nachrangdarlehen über die NRW.Bank oder eine Flexibilisierung der Grunderwerbsteuer als mögliche Lösungsansätze diskutiert.
„Die Studie macht deutlich: Wohneigentum ist ein wichtiger Faktor für Altersvorsorge, Vermögensaufbau, sozialen Aufstieg und stabile Wohnquartiere – und das liegt in unser aller Interesse. Programme wie ein weiter zu entwickelndes ‚NRW-Geld‘ oder Nachrangdarlehen könnten den Zugang für viele Menschen erleichtern – ohne große Belastung für den Landeshaushalt.“, erklärt Lars von Lackum, Vorstandsvorsitzender der LEG Immobilien SE, die Motivation seines Hauses, eine entsprechende Studie in Auftrag zu geben.
Kernaussagen der Studie:
- Rückgang der Wohneigentumsquote: Zwischen 2011 und 2022 sank die Wohneigentumsquote in NRW um 1,6 Prozentpunkte. Besonders betroffen sind Großstädte mit insgesamt geringen Quoten wie Düsseldorf (21,8 %) und Köln (24,5 %).
- Eigenkapitalmangel als Haupthindernis: Während die monatlichen Finanzierungskosten oft tragbar wären, fehlt vielen Haushalten das notwendige Eigenkapital – nur 12 % der jungen Mieter verfügen über Ersparnisse von mehr als 60.000 Euro.
- Die KfW-Förderprogramme 300 und 308 schaffen Zinsvergünstigung nur für enge Zielgruppen und Objekte: Die Programme sind eher als Instrumente zur Förderung klimaschutzorientierter Bau- und Sanierungsmaßnahmen ausgelegt und zielen weniger darauf ab, den allgemeinen Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern – und fokussieren allein auf die Zielgruppe Familien mit Kindern.
- Vorschläge für NRW: Neben Zuschüssen könnten auch Nachrangdarlehen der NRW.Bank oder eine flexiblere Gestaltung der Grunderwerbsteuer den Erwerb von Wohneigentum erleichtern.
„Mit Blick auf die niedrige Wohneigentumsquote, vor allem in Städten, gibt es noch viel Raum für die Wohneigentumsbildung. Wir haben bewusst den Fokus auf Maßnahmen gelegt, welche die öffentlichen Haushalte kaum belasten, aber dennoch wirksam sind, um das Liquiditätsproblem der privaten Haushalte zu überwinden. Diese Maßnahmen ermöglichen Haushalten den Eigentumserwerb mit weniger Eigenkapital.“ sagt Professor Dr. Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln. „Die konkrete Wirksamkeit und die Kosten hängen natürlich stark von der Ausgestaltung der Programme ab. Die internationalen Erfahrungen zeigen, dass verschiedene Ansätze verfolgt werden können.“
Präsentation der Studienergebnisse Die Ergebnisse der Studie wurden am 20. Februar im Rahmen der Veranstaltung „Wohneigentum neu denken – Chancen für NRW“ vorgestellt. Nach einem Grußwort von Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, stellten Professor Dr. Michael Voigtländer und Pekka Sagner, die Autoren der Studie, und Lars von Lackum die Studie vor und standen für Fragen zur Verfügung.
Hinweis Das gesamte Gutachten finden Sie unter: Wege zu mehr Wohneigentum in NRW: Sozialen Aufstieg und private Altersvorsorge stärken - Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Ihre Ansprechpartnerin: Sabine Jeschke, Tel. 02 11 / 45 68-325
Über das IW Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ist ein privates Wirtschaftsforschungsinstitut, das sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung einsetzt. Es hat sich zur Aufgabe gestellt, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Zusammenhänge zu verbessern.
Über die LEG Die LEG SE ist mit rund 175.000 Mietwohnungen (Stand: Anfang 2025) und rund 500.000 Bewohnern ein führendes börsennotiertes Wohnungsunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen unterhält acht Niederlassungen und ist darüber hinaus an ausgewählten Standorten mit persönlichen Ansprechpartnern vor Ort vertreten. Aus ihrem Kerngeschäft Vermietung und Verpachtung erzielte die LEG SE im Geschäftsjahr 2023 Erlöse von 1,241 Milliarden Euro bei einer Durchschnittsmiete von 6,58 Euro (l-f-l) pro Quadratmeter. Mit einem Anteil von rund einem Fünftel Sozialwohnungen und ihrem kontinuierlichen Einsatz für effizienten Klimaschutz in der Wohnungswirtschaft, u.a. mit der Gründung grüner, digitaler Start-ups für die smarte Steuerung bestehender Heizanlagen (termios), dem Einbau und der Wartung hocheffizienter Luft-Luft-Wärmepumpen (dekarbo) und der digitalen, seriellen Vollsanierung (RENOWATE), unterstreicht die LEG ihr nachhaltiges Engagement in verschiedenen Bereichen.
|