Schnurlostelefonie: Europäischer Standard setzt Erfolgsgeschichte fort Preiswerte DECT-Telefone bald mit Internet-Funktionen 27 Apr 2006 München – 27. April 2006- Gute zehn Jahre ist es her, dass der Siegeszug der digitalen Schnurlostelefonie nach dem DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunications)-Standard begann. 1996 gab es rund 15 Millionen solcher Geräte in Europa, und alleine 12 Millionen davon sorgten in Deutschland für neue Bewegungsfreiheit beim Telefonieren. Modernste Halbleiter sorgen für rauschfreie digitale Übertragung von Telefonaten bis zu 300 Meter von der Basisstation entfernt. Derzeit sind schätzungsweise über 220 Millionen dieser drahtlosen Telefone weltweit im Einsatz und ein Nachlassen der Nachfrage ist nicht in Sicht. Alleine in diesem Jahr, so schätzt das amerikanische Marktforschungsunternehmen In-Stat, sollen 40 Millionen neue DECT-Kunden die weiteren Vorteile wie lange Standby-Zeit und preiswerte Endgeräte nutzen. Die Integration von Internet-Services wie die Übertragung von Nachrichten- und Musik-Programmen oder alphanumerischer Zugriff auf Datenbanken und der Austausch von Textnachrichten (SMS) in DECT-Geräte wird ein Übriges für weitere Nachfrage tun. Gute Gründe also für den Münchner Halbleiterhersteller Infineon, der in diesem Segment bereits über 180 Millionen Chipsätze verkauft hat, die Weiterentwicklung der Technologie voranzutreiben. Auf der weltweit wichtigsten Konferenz zu DECT-Internet-Lösungen, die heute in Frankreich zu Ende ging, stellte das Unternehmen jetzt seine bereits achte Chipgeneration für noch preiswertere Geräte mit neuen Funktionen wie polyphonen Klingeltönen und der Ansteuerung von Farbdisplays vor. Gleichzeitig kündigte Infineon eine technologische Revolution an: Noch in diesem Jahr sollen alle DECT-relevanten Funktionen, die heute auf drei Spezialchips verteilt sind, in einem einzigen Bauteil innovativ integriert werden. Dann fänden erstmals so unterschiedliche Aufgaben wie Sprachverarbeitung, Funkübertragung und Signalverstärkung auf einem winzigen Stück Silizium Platz. Die Telefonhersteller könnten damit die Herstellungskosten für ein DECT-Telefon um rund 40 Prozent senken. „Um das weltweite Wachstum, vor allem in USA und Asien, bedienen zu können, sind preiswerte Lösungen mit höchster Qualität und großer Funktionsvielfalt nötig“, unterstreicht Michael Neuhäuser, der bei Infineon für das Geschäft mit den Chips für schnurlose Telefone verantwortlich ist, die Bedeutung der Entwicklung. „Und diese Ziele können wir nur erreichen, indem wir alle Funktionen auf wenige Quadratmillimeter Silizium konzentrieren, die wir dann millionenfach produzieren.“ Der weitere Siegeszug der digitalen Schnurlostelefone scheint sicher, getrieben durch Innovationen aus Europa, denn entwickelt werden die Halbleiterschaltungen in München sowie Kista in Schweden und produziert werden sie in Dresden.
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