Barcode aufgepasst! Neue RFID-Chips von Infineon lesen 500 intelligente Etiketten gleichzeitig aus München – 2. Dezember 2003 – Infineon Technologies erweitert sein Angebot an RFID- (Radio Frequency Identification) Lösungen. Seine neuen PJM- (Phase Jitter Modulation) Chips können mit hoher Geschwindigkeit gelesen und beschrieben werden. Sie verfügen über große Speicherkapazität und umfassende Sicherheitsfunktionen. Im Gegensatz zu heutigen RFID-Lösungen eignen sich PJM-Chips für die gleichzeitige berührungslose elektronische Identifizierung von mehreren Hundert Objekten oder sehr schnell bewegten Gegenständen. Anwendungen für Transportlogistik, Warenverfolgung und -versand, Gepäckabfertigung am Flughafen sowie für Post- und Kurierdienste stehen im Fokus. Den Chip hat Infineon zusammen mit dem australischen Unternehmen Magellan Technology auf Basis von Magellans PJM-Technologie entwickelt. Infineon führt zwei PJM-Produkte ein: ItemTag und StackTag. Der PJM ItemTag® ist für Anwendungen ausgelegt, wo mit RFID-Etiketten gekennzeichnete Einzelobjekte mit hoher Geschwindigkeit am Lesegerät vorbeiziehen und mit möglichst hohen Datenraten erfasst werden sollen. Beispiel hierfür sind die schnelle Lagerinventaraufnahme bei An- bzw. Auslieferung von Warenpaletten oder die Gepäckabfertigung am Flughafen. Der PJM StackTag® kann überall dort eingesetzt werden, wo bis zu 500 eng gepackte bzw. gestapelte Objekte zuverlässig erkannt werden müssen - zum Beispiel bei Kuriersendungen. Da bisher übereinander liegende Antennen zu Signalkollisionen und Lesefehlern führten, galt das gleichzeitige Auslesen aus physikalischen Gründen als unmöglich. Die für den Logistikeinsatz optimierte PJM-Technologie ist in der Lage, in weniger als einer Sekunde bis zu 500 elektronische Labels unabhängig von ihrer Ausrichtung sicher zu erkennen, zu lesen und zu beschreiben. Sie kommt mit Geschwindigkeiten der Transportbänder von ca. 15 Kilometern pro Stunde (4 Meter pro Sekunde) zurecht. Bei bisheriger RFID-Technik liegt die Erkennungsleistung bei 30 elektronischen Labels in der Sekunde oder bei einer Geschwindigkeit von einem halben Meter pro Sekunde. PJM-Chips bieten gegenüber bisherigen RFID-Bausteinen etwa die 25-fache Lese- und Schreibgeschwindigkeit aufgrund innovativer Design-Merkmale wie FTDMA (Frequency und Time Division Multiple Access) und mehrkanaliger Frequenzsprungtechnik (Frequency Hopping). Mit Hilfe des 8kanaligen Frequenzsprungverfahrens unterstützen die neuen PJM-Chips eine schnelle und effiziente Antikollision. Das ständige Umschalten zwischen acht verschiedenen Funkkanälen erhöht die Lesegeschwindigkeit und sorgt für sichere Identifikation auch bei Massendurchsatz. Die Datenrate beträgt bis zu 848 kbit/s. Bei RFID-Bausteinen nach ISO15693 werden maximal 26,48 kbit/s unterstützt. Die PJM-Chips sind für den neuen ISO18000-3 Mode 2 Standard ausgelegt. Der Speicher von 10 Kbit entspricht etwa zwei DIN-A4-Seiten einfachem Text. Er kann in mehrere Sektoren aufgeteilt werden, auf die nur berechtigte Personen Schreib- oder Lesezugriff haben. Spezielle Verschlüsselungsverfahren verhindern den unberechtigten Zugriff auf die gesicherten Daten. „Infineon adressiert mit den PJM-Chips besonders leistungsfähige RFID-Anwendungen mit dem Ziel, Komplettlösungen zur Verfügung zu stellen, angefangen von den Chips und der Systemarchitektur über die Partnerkoordination bis hin zur vollständigen Systemimplementierung“, erklärte Bodo Ischebeck, Leiter der Ident Solutions bei Infineon Technologies. „Bei der Konzeption, Projektierung und Einführung von PJM-Technologie in Logistikanwendungen arbeitet Infineon eng mit Magellan zusammen.“ Die elektronische Identifikation spielt eine erhebliche wirtschaftliche Rolle angesichts des zunehmenden Trends in der Industrie, möglichst individualisierte Produkte herzustellen und dabei Kapitalkosten durch rationelle Lagerhaltung und intelligente Logistik einzusparen. Industrielle Anwendungen in Logistik und Produktion gelten daher als stärkster Wachstumssektor im Markt der RIFD-Chips. Bereits 2007 sollen sie nach Zahlen der Marktforscher von Allied Biz Intelligence mit einem weltweiten Umsatz von 1,1 Milliarden Euro mehr als 50 Prozent des gesamten RFID-Transponder-Marktes ausmachen. Infineons PJM-Chips werden mit einem 0,25-Mikrometer CMOS-Fertigungsprozess gefertigt und ergänzen Infineons Portfolio an 13,56-MHz-RFID-Lösungen. Die Chips können mehr als 100.000mal gelesen und wieder beschrieben werden. Abhängig von der Systemkonfiguration sind die ICs bis auf eine Entfernung von 120 cm programmierbar. Verfügbarkeit: |