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Hannover Rück SE

News Detail

Press release News vom 05.06.2001

Sechstes Rekordergebnis in Folge
  • Bruttoprämie + 24 %


  • Schaden-Rückversicherung + 30 %


  • Programmgeschäft + 45 %


  • Finanz-Rückversicherung + 71 %


  • Konzern-Jahresüberschuss und Gewinn je Aktie + 81%


  • Eigenkapitalrendite 26 % nach Steuern


  • Siebte Dividendenerhöhung in Folge



Hannover, 5. Juni 2001: Die Hannover Rück-Gruppe hat für das Geschäftsjahr 2000 zum sechsten Mal in Folge ein Rekordergebnis erzielt. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück, Wilhelm Zeller, anlässlich der Bilanz-pressekonferenz heute in Hannover mit. Der Jahresüberschuss und der Gewinn je Aktie stiegen gegenüber dem Vorjahr um außergewöhnliche 81 % auf 365 Mio. EUR bzw. 12,38 EUR je Aktie an. Dabei habe das Nachsteuerergebnis deutlich von den Effekten aus der Steuerreform profitiert. Mit einer Eigenkapitalrendite von 26 % nach Steuern hat die Hannover Rück ihre Gewinnziele wiederum weit überschritten. Der Konzernabschluss der Hannover Rück beruht auf United States Generally Accepted Accounting Principles (US GAAP) und folgt damit laut Zeller dem internationalen Anspruch nach Transparenz und Vergleichbarkeit der Geschäftsentwicklung.

Starkes organisches Wachstum lässt Prämieneinnahmen um 24 % ansteigen

Die Bruttoprämieneinnahmen des Hannover Rück-Konzerns seien im Geschäftsjahr 2000 um 24,1 % auf 8,3 Mrd. EUR gestiegen; davon seien 9 Prozentpunkte auf Veränderungen der Währungskurse zurückzuführen. Nachdem die Schaden-Rückversicherung in den letzten Jahren aufgrund unattraktiver Marktverhältnisse stagnierte, währungsbereinigt sogar einen nicht unerheblichen Rückgang aufwies, habe sie im Geschäftsjahr 2000 mit 12 Prozentpunkten sogar den absolut höchsten Wachstumsbeitrag erbracht, erklärte Zeller. Stark ausgebaut habe die Hannover Rück auch ihr jüngstes Geschäftsfeld, das Programmgeschäft; ihr Anteil am Wachstum betrage 9 Prozentpunkte. Die Finanz-Rückversicherung – als renditestärkstes Geschäftsfeld – sei mit 71 % im Vergleich zum Vorjahr relativ sogar am stärksten gewachsen. Es ergebe sich damit ein Beitrag zum Gesamtwachstum von 5 Prozentpunkten. In der Personen-Rückversicherung hätten zwei außergewöhnliche Effekte die Geschäftsentwicklung stark erklärungsbedürftig gemacht: Bestimmte Prämienanteile in diesem Segment (insbesondere Sparanteile bei fondsgebundenen Lebensversicherungen) seien nach US GAAP erstmals nicht mehr als Prämien ausgewiesen worden. Darüber hinaus sei das Vorjahr von einer großen Einmaltransaktion in Australien beeinflusst gewesen, so dass aufgrund dessen nominal sogar ein Rückgang um 6 % ausgewiesen werden musste. Bereinigt um diese Sondereffekte sei die Personen-Rückversicherung allerdings mit 23 % wiederum sehr erfreulich gewachsen.

Strategische Geschäftsfelder liefern qualitativ unterschiedliche Gewinnbeiträge

Die Ergebnisse in den vier Geschäftsfeldern seien von unterschiedlicher Qualität gewesen. Dabei habe es sich gezeigt, wie wichtig es strategisch sei, auf verschiedene Ertragsquellen zurückgreifen zu können, betonte Zeller. So hätten unter dem Strich wiederum befriedigende Gesamtergebnisse erzielt werden können, selbst wenn ein einzelnes Segment – wie im Berichtsjahr das Programmgeschäft – enttäuscht habe.

In der Schaden-Rückversicherung sei bereits im Jahre 2000 in ausgewählten Märkten eine positive Trendwende hinsichtlich der Konditionen zu verzeichnen gewesen, so dass vereinzelt bereits wieder sehr profitables Geschäft gezeichnet werden konnte. Davon habe die Hannover Rück in Verfolg ihrer opportunistischen und antizyklischen Geschäftspolitik uneingeschränkt Gebrauch gemacht. Weiterhin positiv habe sich der Rückgang der Katastrophen- und sonstigen Großschäden auf das Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung ausgewirkt. Insgesamt seien die Brutto-Belastungen aus Großschäden von 510 Mio. EUR im Jahre 1999 auf ca. 178 Mio. EUR im Jahre 2000 (Netto von 252 Mio. EUR auf 63 Mio. EUR) zurückgegangen. Die kombinierte Schaden-Kostenquote habe sich mit 108 % (Vj. 111 %) allerdings nur unterproportional verringert. Grund hierfür seien die Nachwirkungen der zurückliegenden schwachen Marktphase sowie der Ausbau der Haftpflichtsparten gewesen; letzterer führe zunächst zu hohen Schadenaufwendungen, später aber auch zu entsprechenden Kapitalanlageerträgen.

Der Ausbau des Geschäftsvolumens in der Personen-Rückversicherung (inkl. Prämiendepots) um 23 % sei wiederum vorrangig auf Verträge mit Vorfinanzierungscharakter zurückzuführen. Speziell in Deutschland habe man von dem hohen Wachstum in der fondsgebundenen Lebensversicherung profitieren können. Daneben sei man in den USA wieder mit der Spezialität der Blockübernahmen erfolgreich gewesen. Dem investiven Charakter dieser Produkte werde unter US GAAP Rechnung getragen und die Abschlusskosten aktiviert, so dass ihr Gewinnbeitrag realitätsnah ausgewiesen werden könne. Das operative Ergebnis sei um erfreuliche 78 % auf 83 Mio. EUR gestiegen. In einer langfristigen Beurteilung der Wertschöpfung sei zusätzlich zum US GAAP-Ergebnis auch die Entwicklung des Netto-Portefeuillewerts zu berücksichtigen, der den Barwert der in der Zukunft anfallenden Gewinne darstellt. Der im operativen Ergebnis nicht berücksichtigte Zuwachs des Netto-Portefeuillewerts betrage 42 Mio. EUR. Somit ergebe sich ein nicht ausgewiesener Netto-Portefeuillewert von 277 Mio. EUR (235 Mio. EUR).

Das Portefeuille des Programmgeschäfts werde zwar vorrangig von der Clarendon Insurance Group, New York, bestimmt; allerdings hätten nach dem strategisch beabsichtigten Export dieser Geschäftsidee nunmehr auch zwei weitere internationale Tochtergesellschaften einen spürbaren Anteil am Wachstum gehabt. Die Ergebnissituation wurde allerdings noch zum größten Teil von der Clarendon beeinflusst, die im Wesentlichen durch zwei Einmaleffekte einen spürbaren Rückgang im operativen Ergebnis von 52 Mio. EUR auf 17 Mio. EUR zu verzeichnen gehabt hätte. Trotz dieser Faktoren sei die Hannover Rück von der Profitabilität dieses Geschäftsfelds überzeugt und strebe weiter den weltweiten Ausbau im Programmgeschäft an. So habe z. B. die Tochtergesellschaft International Insurance Company of Hannover, London, die Programmgeschäft in Großbritannien zeichne, mit dem Aufbau dieses Geschäftsmodells für Europa begonnen.

Die Finanz-Rückversicherung sei insgesamt durch eine steigende Nachfrage nach nichttraditionellen Rückversicherungslösungen gekennzeichnet gewesen. Dieses Umfeld habe die Hannover Rück genutzt und ihr Geschäft mit einem Wachstum um 71 % kräftig ausgebaut, erklärte Zeller. Bezüglich des mit –114 Mio. EUR stark negativen versicherungstechnischen Ergebnisses führte Zeller aus, dass in der Finanz-Rückversicherung eine isolierte Betrachtung der versicherungstechnischen Rechung wenig aussagefähig sei, da die nichtversicherungstechnischen Positionen integraler Bestandteil der Rückversicherungstransaktion seien. Daher ergebe sich der wirkliche Gewinnbeitrag aus dem operativen Ergebnis, das trotz der hohen Vorjahresbasis noch einmal um 43 % auf 54 Mio. EUR gesteigert werden konnte.

Kapitalanlageergebnis erneut gesteigert

Trotz anhaltend niedriger Durchschnittsverzinsung bei den festverzinslichen Wertpapieren seien die ordentlichen Kapitalerträge – insbesondere durch den Ausbau der Personen- und der Finanz-Rückversicherung – um 28 % auf 799 Mio. EUR gestiegen. Wie schon im Vorjahr wirkten sich dabei die leichte Zunahme der Bestände sowie die Schwäche des Euro positiv aus. Die realisierten Abgangsgewinne bei Wertpapieren resultierten überwiegend aus dem ersten Halbjahr. In der Summe sei das Kapitalanlageergebnis von 828 Mio. EUR auf 869 Mio. EUR gestiegen.

Erfreuliches Gesamtergebnis

Bei leicht rückläufigem Vorsteuerergebnis sei das Nachsteuerergebnis maßgeblich von der Senkung des Körperschaftsteuersatzes von 40 % auf 25 % geprägt gewesen. Diese habe zu einer Neuberechnung der latenten Steuern und im Ergebnis zu einem zusätzlichen Ertrag von 219 Mio. EUR geführt. Dadurch sei der Nachsteuergewinn bzw. das Ergebnis je Aktie um 81 % auf 365 Mio. EUR bzw. 12,38 EUR gestiegen.

Erneute Dividendenerhöhung

Die Hannover Rückversicherungs-AG habe im Geschäftsjahr 2000 – auf der Basis deutscher Rechnungslegungsvorschriften – ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von 121,5 Mio. EUR erzielt; dies entspreche einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 11,7 %. Der Steueraufwand habe sich jedoch insbesondere aufgrund geringerer steuerfreier Erträge gegenüber dem Vorjahr auf rund 50 Mio. EUR erhöht. Somit ergebe sich ein Jahresüberschuss von 71,7 Mio. EUR (95,8 Mio. EUR).

Wie bislang werde die Hannover Rück ihren operativen Gewinn voll an die Aktionäre ausschütten. Der Hauptversammlung werde vorgeschlagen, eine um 12 % erhöhte Dividende von 2,30 EUR zuzüglich eines Bonusses von 0,25 EUR auszuschütten. Dieser Bonus resultiere aus der vollständigen Auskehrung der mit 45 % versteuerten Eigenkapital-Anteile, deren Ausschüttung aufgrund der Körperschaftsteuerreform wirtschaftlich sinnvoll sei. Mit dieser Ausschüttung reiche die Hannover Rück somit diesen Steuervorteil voll an die Aktionäre weiter. Darüber hinaus kämen die Aktionäre in den Genuss einer Körperschaftsteuergutschrift in Höhe von 1,09 EUR je Aktie, so dass sich die Bruttodividende auf insgesamt 3,64 EUR beläuft.

Die gesamte Bruttoausschüttung überschreite somit den absoluten Betrag von 100 Mio. EUR. Die Hannover Rück beabsichtige, diese Bruttoausschüttung über eine entsprechende Kapitalerhöhung von ihren Aktionären zurück zu erbitten (Schütt-aus-hol-zurück). Diese Kapitalerhöhung soll voraussichtlich im 4. Quartal 2001 erfolgen.

Ausblick auf 2001

Für das laufende Jahr geht Zeller wieder von einem überwiegend positiven Geschäftsverlauf aus.

In der Schaden-Rückversicherung würden die verhaltenen positiven Rahmenbedingungen dadurch beeinträchtigt, dass sich durch die anhaltende Konzentration auf dem Erstversicherungsmarkt die Anzahl der Kunden immer weiter verringere und die Zedenten immer größer und kapitalkräftiger würden. Dies werde zu steigenden Selbstbehalten und verstärkt zu nichtproportionalen Formen der Rückversicherung führen. Demgegenüber sei die weltweite Rückversicherungskapazität für die Deckung von Naturkatastrophen bei weitem nicht ausreichend und böte deshalb gute Wachstumschancen, betonte Zeller. Für das laufende Jahr hätten die verbesserten Konditionen innerhalb wichtiger Märkte positive Auswirkungen, so dass bei einem normalen Großschadenverlauf die Prämien steigen und die versicherungstechnischen Ergebnisse sich verbessern dürften. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass der positive Trend über das Jahr 2001 hinaus anhalte. So geht Zeller davon aus, dass das Geschäft in derzeit noch verlust­trächtigen Märkten wie z. B. bestimmten Haftpflichtsparten in den USA oder dem Kraftfahrtgeschäft in Deutschland wieder attraktiver werden könnte. Der Groß- und Katastrophen­schadenanfall läge derzeit im normalen Rahmen. So sei die Hannover Rück im Jahre 2001 von der Explosion und dem an­schließenden Totalverlust einer Ölplattform vor Brasilien, einem Erdbeben in Zentralamerika und dem Zugunglück in England betroffen gewesen. Jedoch griffen hier die Retrozessionen der Gesellschaft, so dass der Selbstbehalt an diesen Schäden nicht außergewöhnlich hoch sei.

In der Personen-Rückversicherung werde das Geschäfts­modell des „Stochastic Banking“, das heißt der Vorfinanzierung der Abschlusskosten innovativer, schnell wachsender Erstversicherer, unverändert günstige Möglichkeiten für die kommenden Jahre bieten. Eine weiterhin starke Nachfrage nach fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen werde insbesondere aus den europäischen Märkten, wie Deutschland, Österreich, Italien und Spanien erwartet. In den USA könne die Position als führender Spezial-Rückversicherer bei Blocktransaktionen weiter ausgebaut werden, so dass auch hier genügend Gelegenheiten zu profitablem Wachstum be­stünden. Insgesamt erwartet Zeller ein Prämienwachstum in der Personen-Rückversicherung von 20-25 %, begleitet von einer ähnlichen Steigerung der Ergebnisse.

Die Finanz-Rückversicherung werde durch die Trendwende in der Schaden-Rückversicherung positiv beeinflusst. Da der traditionelle Risikotransfer deutlich teurer geworden sei, würden verstärkt wieder günstigere innovative Konzepte mit einge­schränktem Risikotransfer nachgefragt. Die Hannover Rück habe deshalb ihre Infrastruktur weiter ausgebaut und rechne nach dem sehr starken Wachstum im Jahre 2000 wieder mit hohen Steigerungsraten und entsprechendem Gewinn­wachstum für das Jahr 2001.

Im Programmgeschäft werde die Clarendon Insurance Group ihre Marktführerschaft ausbauen. Neue attraktive Bedingungen ergäben sich z. B. im kalifornischen Arbeitsunfallgeschäft und in bestimmten Bereichen der gewerblichen Kraftfahrzeugver­sicherung. Auch die amerikanische Tochtergesellschaft Insurance Corporation of Hannover plane, ihr Programm­geschäft weiter zu forcieren, und über die International Insurance Company of Hannover werde von London aus der Ausbau dieses Geschäftsmodells vorangetrieben. Insgesamt sei mit einem weiteren Wachstum in diesem Geschäftsfeld zu rechnen. Hinsichtlich des Ergebnisses geht Zeller wiederum von deutlichen Gewinnbeiträgen aus.

Auf Basis dieser Erwartungen in den vier strategischen Geschäftsfeldern rechnet Zeller insgesamt mit wiederum deutlich zweistelligem Wachstum der Bruttoprämie und einer spürbaren Verbesserung der versicherungstechnischen Ergebnisse. Die Kapitalanlageergebnisse seien naturgemäß schwer zu prognostizieren. Vor dem Hintergrund nicht wesentlich veränderter Zinsen sowie stagnierender Aktien­märkte, sei von einem deutlichen Rückgang der Abgangs­gewinne, aber weiterhin steigenden ordentlichen Erträgen aus Kapitalanlagen auszugehen. Nach den durch die boomenden Aktienmärkte geprägten Ausnahmejahre erwarte man daher für das laufende Geschäftsjahr einen Rückgang im Kapital­anlageergebnis.

Im Nachsteuerergebnis werde sich natürlich der Wegfall des Sondereffektes der vergangenen Jahre auswirken. Da die Jahre 1999 und 2000 wegen der Steuereffekte eine verzerrte Basis darstellten, könne das strategische Ziel, den Gewinn je Aktie um mindestens 10 % pro Jahr zu steigern, nur auf dem 1998er Abschluss aufsetzen, erklärte Zeller. Er gehe davon aus, dass – ohne außergewöhnliche Belastungen aus den Kapitalmärkten oder dem Bereich der Katastrophenschäden – das sich daraus errechnende Ergebnis von rund 230 Mio. EUR bzw. 7,76 EUR je Aktie erreichbar sein werde.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an
Ralf Arndt
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