GRAMMER bleibt in schwierigem Marktumfeld weiter auf der Überholspur
Konzernumsatz erreicht mit 1,144 Milliarden Euro neuen Rekordwert
Ergebnis nach Steuern und Zinsen steigt um 10 Prozent
Hoher Cash Flow und deutliche Reduzierung der Nettoverschuldung
Dividende von 0,50 Euro vorgeschlagen
Amberg, 27. März 2013 - Mit einem neuen Umsatzrekord unterstreicht der Grammer Konzern auch im Geschäftsjahr 2012 seine Wachstumsambitionen. Der Automobilzulieferer und führende Hersteller von Sitzsystemen für Nutzfahrzeuge erzielte weltweit Umsätze von insgesamt 1,144 Milliarden Euro und übertraf damit den Rekordwert des Vorjahres von 1,094 Milliarden Euro um fast fünf Prozent. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erzielte Grammer im Berichtsjahr 47,3 Millionen Euro und konnte dabei das sehr gute Vorjahresniveau von 49,4 Millionen Euro trotz der geplanten Anlaufkosten für die neue Lkw-Sitzgeneration und den dramatischen Einbruch im brasilianischen Lkw-Markt annähernd halten.
Nach Zinsen und Steuern verdiente der Grammer Konzern im Geschäftsjahr 2012 mit einem Nettoergebnis von 24,4 Millionen Euro 10,4 Prozent mehr als im Jahr 2011 (Vj. 22,1). Das Ergebnis pro Aktie belief sich auf 2,17 Euro und lag entsprechend deutlich über dem Vorjahreswert (Vj. 2,02).
Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit stieg aufgrund der operativen Ergebnisse und der Optimierungsmaßnahmen im Working Capital auf 62,9 Millionen Euro (Vj. 58,0) erfreulich an. Und auch der Free Cashflow konnte mit 19,3 Millionen Euro deutlich gesteigert werden (Vj. 14,2).
Erhöhung der Dividende vorgeschlagen
Wie schon im zurückliegenden Jahr, als Grammer erstmals seit 2008 wieder eine Dividende von 0,40 Euro pro Aktie ausschüttete, sollen die Grammer-Aktionäre auch am guten Abschneiden im Geschäftsjahr 2012 beteiligt werden. Vorstand und Aufsichtsrat werden daher auf Basis des für die Ausschüttung relevanten Jahresabschlusses der Grammer AG der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro pro Aktie auszuschütten. 'Durch unsere gute internationale Aufstellung konnten wir die regionalen Marktschwächen kompensieren und somit unsere Marktposition in einem schwierigen Umfeld weiter ausbauen', so Hartmut Müller, Vorstandsvorsitzender der Grammer AG. 'Wie angekündigt wollen wir unsere Eigentümer an diesem Erfolg teilhaben lassen.'
Uneinheitliche regionale Entwicklungen
Die regionalen Umsätze im Konzern entwickelten sich im Gesamtjahr unterschiedlich: In Europa stieg der Umsatz um 18,7 Millionen Euro auf 743,1 Millionen Euro (Vj. 724,4) an und wuchs mit 2,6 Prozent somit leicht entgegen der deutlichen Rückgänge im Pkw- und Lkw-Markt. Trotz des unerwarteten starken Einbruchs im brasilianischen Markt stieg der Umsatz in der Region Übersee im Jahr 2012 durch Produktneuanläufe und einer weiteren Erholung der Märkte in der NAFTA-Region nochmals leicht auf 233,1 Millionen Euro an (Vj. 220,7). Unverändert positiv entwickelten sich die Geschäfte im asiatischen Raum, wo die Umsätze im Jahr 2012 um 12,8 Prozent auf 167,4 Millionen Euro (Vj. 148,4) stiegen.
Automotive-Segment profitiert von Fokus auf Premiumsegment
Im Segment Automotive, in dem Grammer Innenraumkomponenten für Premium-Pkw-Hersteller und Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie produziert, wurde im Gesamtjahr 2012 ein Umsatzplus von 4,5 Prozent auf 711,1 Millionen Euro (Vj. 680,3) erzielt. Der Anteil am Konzernumsatz stieg leicht auf 61,3 Prozent an (Vj. 60,8). Maßgeblich dazu beigetragen haben Produktanläufe, die strategische Verbreiterung der Produktbasis im Bereich Mittelkonsolen sowie die gute Absatzsituation bei deutschen Premium-Pkw-Herstellern. Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 30,5 Millionen Euro (Vj. 26,9) und setzte den positiven Aufwärtstrend der letzten Jahre fort.
Umsatz im Segment Seating Systems leicht angestiegen
Das Segment Seating Systems, das Sitzsysteme für Lkw, Offroad-Fahrzeuge, Busse und Bahnen entwickelt, erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012 in einem sehr schwierigen Marktumfeld einen Umsatz von 449,7 Millionen Euro (Vj. 438,0). Aufgrund der geplanten Anlaufkosten für die neue Lkw-Sitzgeneration sowie dem unerwarteten Markteinbruch in Brasilien ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 30,6 Millionen Euro auf 24,7 Millionen Euro im Jahr 2012 zurück.
Weitere Optimierung der Konzernfinanzierung
Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2012 erhöhte sich die Bilanzsumme des Grammer Konzerns aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung auf 669,4 Millionen Euro (Vj. 625,2). Das Eigenkapital stieg auf 228,0 Millionen Euro (Vj. 211,2) und die Eigenkapitalquote konnte auf dem hohen Niveau von 34 Prozent (Vj. 34) gehalten werden. Zum Ende des Geschäftsjahres 2012 verfügt der Konzern über 73,3 Millionen Euro liquide Mittel, die vor allem zur Ausweitung der Konzernaktivitäten in Bezug auf die M&A-Tätigkeiten und Stärkung der wachstumstreibenden Geschäftsfelder verwendet werden. Die Nettofinanzverbindlichkeiten konnten zum 31.12.2012 deutlich um 17 Prozent auf 76,3 Millionen Euro (Vj. 92,1) reduziert werden. Entsprechend sank der Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung zu Eigenkapital) deutlich auf 33 Prozent (Vj. 44). 'Nach der erfolgreichen Umstrukturierung der Finanzierung im Jahr 2011 wurde die Optimierung der Finanzierungskosten und -strukturen weiter fortgesetzt und so die Finanzsituation im Konzern nachhaltig gestärkt', erläutert Volker Walprecht, Finanzvorstand der Grammer AG.
IFRS Eigenkapital-Sondereffekt im ersten Quartal 2013 angekündigt
Durch eine Neubewertung der Pensionsrückstellungen aufgrund einer Änderung im IFRS Rechnungslegungsstandard IAS 19 und einer gleichzeitig zum 1. Januar 2013 vorgenommenen Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 11 ('At Equity'-Bilanzierung eines Gemeinschaftsunternehmens) wird sich das Eigenkapital des Grammer Konzerns im ersten Quartal 2013 ergebnisneutral einmalig um rund 16 Millionen Euro verringern. Diese neuen Standards werden erstmalig im aktuellen Geschäftsjahr angewendet und im Bericht zum ersten Quartal 2013 dort auch erläutert werden.
Ausblick 2013
Mit Blick auf die Geschäftslage der ersten Monate des laufenden Jahres und vor dem Hintergrund eines derzeit instabilen Wirtschaftsumfeldes beurteilt Grammer die zukünftige Unternehmensentwicklung verhalten positiv. Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres ist noch nicht mit einer durchgreifenden konjunkturellen Belebung in Europa zu rechnen. Für 2013 erwartet Grammer jedoch eine insgesamt stabile Entwicklung in den Kernmärkten. Grammer hat aufgrund seiner internationalen Aufstellung daher auch in 2013 gute Chancen, weiter zu wachsen und die Marktposition in den Kernmärkten weiter zu verbessern. Insgesamt sollten daher bei stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Umsatz und das operative Ergebnis in 2013 leicht über dem Vorjahr liegen.
Unternehmensprofil
Die Grammer AG, Amberg, ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung sowie von Fahrer- und Passagiersitzen für Offroadfahrzeuge (Traktoren, Baumaschinen, Stapler), Lkw, Busse und Bahnen. Das Segment Seating Systems umfasst die Geschäftsfelder Lkw- und Offroad-Sitze sowie Bahn- und Bussitze. Im Segment Automotive liefern wir Kopfstützen, Armlehnen und Mittelkonsolen an namhafte Pkw-Hersteller im Premiumbereich und an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie.
Mit rund 9.000 Mitarbeitern in 24 vollkonsolidierten Gesellschaften ist Grammer in 18 Ländern weltweit tätig.
Die Grammer Aktie ist im SDAX vertreten und wird an den Börsen München und Frankfurt, über das elektronische Handelssystem Xetra sowie im Freiverkehr der Börsen Stuttgart, Berlin und Hamburg gehandelt.
Kontakt:
GRAMMER AG
Ralf Hoppe
Tel.: 09621 66 2200
investor-relations@grammer.com