INVESTOR RELATIONS CENTER

Evotec SE

News Detail

Pressemitteilung vom 22.03.2005

Evotec OAI AG veröffentlicht Konzernabschluss 2004 und Prognose für 2005: Starkes viertes Quartal und Ausblick


Hamburg, Deutschland | Oxford, England - Evotec OAI AG (Deutsche Börse: EVT, TecDAX 30) gab heute den Konzernabschluss 2004 bekannt. Alle darin veröffentlichten Kennzahlen entsprechen der Unternehmensprognose aus Oktober 2004 und den vorläufigen Ergebnissen, die im Februar 2005 berichtet wurden.

Finanzielle Highlights:

*         Umsatz der Evotec OAI-Gruppe 72,7 Mio. Euro (2003: 77,2 Mio. Euro); Folge des schwierigen Marktumfelds in der Auftragsforschung und ungünstiger Wechselkurseffekte

*         Wertberichtigung beeinträchtigt Ergebnis mit 69,5 Mio. Euro

*         EBITDA -3,3 Mio. Euro (2003: 4,1 Mio. Euro)

*         Starkes viertes Quartal: Umsatzsprung um 23% auf 25,3 Mio. Euro (2003: 20,5 Mio. Euro), positives EBITDA (2,8 Mio. Euro)

*         Guter Umsatz- und Auftragsbestand für 2005, Bestand relativ zum Vergleichszeitraum 2004 gesteigert

*         Starke Cash-Position: 15,3 Mio. Euro (31. Dezember 2004); zusätzliche 20 Mio. Euro aus Akquisition von ENS sowie 27 Mio. Euro Investitionszusage (veröffentlicht am 6. März 2005)

Operative Highlights:



  • Vermehrte Auftragseingänge in Discovery and Development Services mit Kunden wie z.B. Altana Pharma, Curis, sanofi-aventis, Solvay, Biogen Idec, AnorMED, Celgene, Elixir und Morphochem
  • Globale Kooperation mit Roche in der medizinischen Chemie
  • Zusätzliches Wertschöpfungspotential durch Forschungskooperationen mit Erfolgsbeteiligung: Partnerschaft mit Boehringer Ingelheim und ENS
  • Solide Performance bei Dienstleistungen zur Entwicklung von Arzneistoffen, Wachstumspotential für 2005
  • Anteil an Tochtergesellschaft ProPharma auf 81% erhöht
  • Forschungsprogramme im Bereich Stoffwechselerkrankungen zusammen mit DeveloGen: Zwei Arzneistoffkandidaten in Phase der Leitstruktur-Optimierung fortgeschritten
  • ENS: ZNS-Arzneistoffkandidaten von Roche einlizenziert und 25 Mio. Euro Venture-Kapital eingeworben (März 2004)
  • Vollständige Übernahme von ENS und Sicherung von 47 Mio. Euro Barkapital für die Entwicklung einer Pipeline von neurologischen Wirkstoffen (veröffentlicht am 6. März 2005)
  • Evotec Technologies: EVOscreen®-System erstmals an Kunden außerhalb des Pharmakonsortiums geliefert (Institut Pasteur in Korea)
  • '2004 war für Evotec OAI hinsichtlich Umsatz- und Ergebnisentwicklung ein schwieriges Jahr. Zwar setzen unsere Auftragsforschung (Discovery and Development Services) und unser Gerätegeschäft (Evotec Technologies) nach wie vor Maßstäbe in der Branche, jedoch ist es eine enorme Herausforderung, in einem stagnierenden pharmazeutischen Outsourcing-Markt und bei schwachem US-Dollar ein dauerhaftes Wachstum mit Dienstleistungen aufrecht zu erhalten,' kommentierte Jörn Aldag, Vorstandsvorsitzender von Evotec OAI. 'Dennoch sind wir hinsichtlich der Zukunftsaussichten für Evotec OAI optimistisch. 2005 wird ein richtungweisendes Jahr für die Entwicklung unseres Unternehmens sein, und wir haben erfolgreich Schritte eingeleitet, um Evotec OAI auf Wachstumskurs zu bringen und den Konsolidierungsprozess in der Branche aktiv voranzutreiben. Wir haben alle Anteile an Evotec Neurosciences vollständig zurückgekauft und zusätzlich von einer Investorengruppe die Zusage über eine Finanzierung in Höhe von 27 Mio. Euro erhalten. Damit haben wir ein vollständig integriertes Untenehmen geschaffen, das heute über ein attraktives Portfolio an ZNS-Projekten, eine der umfangreichsten industriellen Plattformen zur Entwicklung neuer Arzneistoffkandidaten sowie substanzielle finanzielle Mittel von ungefähr 60 Mio. Euro verfügt. So können wir unsere Forschungsprogramme weiterentwickeln und erweitern, um schließlich über eine Pipeline zu verfügen, die breit genug ist, um den üblichen Ausfallraten standhalten zu können und zu Evotec OAIs Wertsteigerung beizutragen.'
     
    Das Jahr 2004 war für Unternehmen in der Auftragsforschung enorm schwierig, und trotz im Wettbewerbsvergleich guter Leistungen war es ein schwieriges Jahr auch für uns. Der nachhaltige Kostendruck in der pharmazeutischen Industrie sowie die schwache Kapitalmarktsituation für unsere biopharmazeutischen Kunden haben unser Wachstum verhindert. Zudem hat der schwache US-Dollar in Verbindung mit dem starken britischen Pfund unsere Margen weiterhin stark beeinträchtigt. Beide Trends verdecken unsere fundamental starke operative Performance. Wir sind stolz, auch unter widrigen Umständen beträchtliche Verträge mit bereits etablierten sowie zahlreichen Neukunden in allen Bereichen der Auftragsforschung und -entwicklung abgeschlossen und unseren Marktanteil weiter ausgebaut zu haben.

    Finanzbericht

    Der Konzernumsatz nahm um 6% auf 72,7 Mio. Euro ab (2003: 77,2 Mio. Euro). Bei gegenüber 2003 unveränderten Wechselkursen hätte der Umsatzrückgang nur 3% betragen. Während das Gerätegeschäft von Evotec Technologies weiter wuchs, musste der Geschäftsbereich Discovery and Development Services aufgrund des schwierigen Marktumfelds für die Auftragsforschung und der Abwertung des US-Dollars Einbußen hinnehmen. Dies führte unter dem Strich zum Rückgang des Konzernumsatzes. Wie erwartet, erreichte Evotec OAI ein starkes viertes Quartal mit einem Umsatzsprung von 23% auf 25,3 Mio. Euro (Q4 2003: 20,5 Mio. Euro).

    Der Geschäftsbereich Discovery and Development Services (DDS) erzielte einen Umsatz mit Unternehmen außerhalb der Evotec OAI-Gruppe von 54,1 Mio. Euro (2003: 58,6 Mio. Euro). Dennoch ist es DDS gelungen, sich in einem schwierigen Umfeld sehr gut zu behaupten und den Marktanteil zu steigern: Der Umsatz entwickelte sich besser als bei den meisten Wettbewerbern, insbesondere auf Basis konstanter Wechselkurse. Evotec OAIs Geschäftsbereich Discovery Programs Division (DPD) erzielte einen Umsatz von 0,9 Mio. Euro, der sich im ersten Quartal aus der Zusammenarbeit zwischen Evotec Neurosciences (ENS) und Takeda ergab. Nach dem ersten Quartal wurde ENS nicht mehr voll konsolidiert, weil die am 31. März 2004 abgeschlossene Finanzierung von ENS den Beteiligungsanteil von Evotec OAI reduzierte. Der Gesamtumsatz von ENS selbst belief sich 2004 auf 4,2 Mio. Euro. Der Umsatz im Geschäftsbereich Tools and Technologies (Evotec Technologies, ET) mit Unternehmen außerhalb der Evotec OAI-Gruppe stieg um 3% auf 17,7 Mio. Euro (2003: 17,2 Mio. Euro). Dies ist eine ausgezeichnete Leistung insbesondere vor dem Hintergrund, dass 2003 ein großer Teil des Umsatzes mit Pfizer erzielt wurde, einer der Partner im ursprünglichen EVOscreenÒ-Konsortium. Dies legte die Messlatte für weiteres Wachstum hoch.

    Der operative Verlust der Evotec OAI-Gruppe erhöhte sich 2004 auf 91,3 Mio. Euro (2003: 15,8 Mio. Euro). Der Hauptgrund für diese Zunahme ist eine liquiditätsunwirksame Wertberichtigung in Höhe von 69,5 Mio. Euro, die wir erwartet und angekündigt hatten. Sie bezieht sich vor allem auf Firmenwerte (Goodwill) und nicht ausgelastete Kapazitäten in der zweiten Pilotanlage und dem neuen Laborgebäude in Abingdon, England, und schließt die planmäßige Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 10,0 Mio. Euro nicht ein. Ohne diese zahlungsunwirksamen Aufwendungen hätte der operative Verlust 11,8 Mio. Euro betragen (2003: 5,1 Mio. Euro). Die Bruttomarge wurde negativ beeinflusst vom schwachen US-Dollar, dem starken britischen Pfund, einem ungünstigeren Umsatz-Mix und vom Preisdruck. Evotec OAI erzielte 2004 eine Bruttomarge von 34,3% (2003: 40,2%). Bei gegenüber 2003 unveränderten Wechselkursen hätte die Bruttomarge immerhin 37,1% betragen.  

    Wie schon 2003 kam Evotec Technologies (ET) - ohne Berücksichtigung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände - wieder nahe an den operativen Break-even heran. Ohne Konzernumlagen war ET dann sogar operativ profitabel.
     

    Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) betrugen 2004 13,8 Mio. Euro (2003: 15,5 Mio. Euro), ein erwarteter Rückgang um 11%. Dies liegt vor allem an der Entkonsolidierung von Evotec Neurosciences (ENS) seit 1. April 2004. Die F&E-Aufwendungen für die internen Forschungsprogramme des Geschäftsbereichs DPD beliefen sich auf 5,1 Mio. Euro (2003: 5,7 Mio. Euro) einschließlich der Kosten für das 50:50 Joint Venture mit DeveloGen in Höhe von 2,9 Mio. Euro (unter nichtbetrieblichen Aufwendungen gebucht). Ohne Berücksichtigung der ENS-Forschung (2004: 0,2 Mio. Euro; 2003: 3,1 Mio. Euro) stiegen die F&E-Aufwendungen bei DPD einschließlich der Beiträge zum DeveloGen Joint Venture um 88%. Dies entspricht der Strategie von Evotec OAI, die F&E verstärkt auf die eigenen Forschungsprogramme zu verlagern.

    Die Vertriebs- und Verwaltungskosten stiegen um 8% auf 19,3 Mio. Euro (2003: 17,9 Mio. Euro). Hauptursachen der Zunahme sind alle Ausgaben, die im teureren britischen Pfund getätigt wurden, höhere Kosten für Marketing und Vertrieb im Geschäftsbereich DDS sowie die gestiegenen Investitionen von Evotec Technologies in den US-amerikanischen und asiatischen Vertrieb. Evotec OAI wird hinsichtlich Vertriebs- und Verwaltungskosten auch künftig eine restriktive Ausgabenpolitik verfolgen.

    Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (einschließlich Umlaufvermögen) und Wertberichtigungen (EBITDA) betrug -3,3 Mio. Euro (2003: 4,1 Mio. Euro). Unter Anwendung gegenüber 2003 unveränderter Wechselkurse hätte das EBITDA 2004 -0,3 Mio. Euro betragen und damit nahe am Break-even gelegen. Im vierten Quartal war das EBITDA mit 2,8 Mio. Euro positiv (Q4 2003: 0,6 Mio. Euro).

    Der Fehlbetrag stieg auf 84,2 Mio. Euro (2003: 14,2 Mio. Euro), im Wesentlichen bedingt durch die erhebliche Wertberichtigung. Ohne Berücksichtigung von Wertberichtigung und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände von zusammen 79,5 Mio. Euro hätte der Fehlbetrag 4,7 Mio. Euro (2003: 3,6 Mio. Euro) betragen. Die als nichtbetrieblicher 'Anteiliger Verlust aus Beteiligungsunternehmen' ausgewiesenen F&E-Aufwendungen für die Forschungsprogramme mit DeveloGen (2,9 Mio. Euro) und bei Evotec Neurosciences (0,8 Mio. Euro) nahmen planmäßig zu. Diese Zunahme wurde jedoch im Nettoergebnis durch Fremdwährungsgewinne und hohe latente Steuererträge mehr als ausgeglichen.

    Per 31. Dezember 2004 betrug der Bestand an liquiden Mitteln inkl. Wertpapieren der Evotec OAI-Gruppe 15,3 Mio. Euro. Das starke Dezember-Geschäft hat zu einem hohen Forderungsbestand von ungefähr 16 Mio. Euro geführt. Evotec OAI erwartet, dass diese Forderungen Anfang 2005 bezahlt und somit in liquide Mittel umgewandelt werden.

    Ausblick

    2005 wird das Jahr sein, in dem unsere Strategie, eigene Wirkstoffe zu entwickeln, stärker in den Vordergrund treten wird. Unser Ziel ist es, eine ZNS-Pipeline aufzubauen, die ausreichend umfangreich ist, um den üblichen Ausfallraten standhalten zu können und zu Evotec OAIs Wertsteigerung beizutragen. Durch die vollständige Übernahme von ENS im März 2005 und mit den notwendigen finanziellen Ressourcen ausgestattet beabsichtigen wir, unsere Expertise und kritische Masse in der Wirkstoffforschung und -entwicklung zu nutzen, um unsere laufenden internen Programme zügig weiterzuentwickeln. Darüber hinaus planen wir unsere Aktivitäten ggf. auch durch Akquisition von Produkten oder Unternehmen auszuweiten. Bereits für 2006 werden zwei Arzneistoffkandidaten in der Phase der klinischen Entwicklung prognostiziert, und zumindest einer im Jahr 2008 im Stadium des 'Proof of concept', d.h. dem Wirksamkeitsnachweis im Menschen. Dieser Kandidat sollte damit dann für die Auslizenzierung an entsprechende Partner zur Verfügung stehen.

    Der Geschäftsbereich Discovery and Development Services (DDS) bleibt auch weiterhin das Herzstück unseres Geschäfts. Er ist die Basis für unseren Erfolg, auch dem in unserer expandierenden eigenen Forschung. Die chemische und pharmazeutische Entwicklungsdienstleistung als Teilbereich von DDS startet dynamisch in das Jahr 2005, während sich der Markt für Forschungsdienstleistungen nach wie vor schwach zeigt. In unserem Geschäftsbereich DDS beabsichtigen wir, unseren Marktanteil zu halten. Gleichzeitig sollen höherwertige, strategische Kooperationen an Bedeutung gewinnen, bei denen wir an den Chancen und Risiken der Forschungsprogramme beteiligt sind. Statt nur den kurzfristigen Umsatz zu maximieren, beabsichtigen wir so unsere längerfristigen Ertragsaussichten in DDS zu verbessern, indem sich aus diesen Partnerschaften möglicherweise erhebliche Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen ergeben. Zusammen mit konsequentem Kostenmanagement soll dies liquide Mittel freisetzen, die wir dann in unsere eigenen Forschungsprogramme reinvestieren.

    Prognose

    Wie auch in den Vorjahren geben wir heute Guidance zu wesentlichen Kennzahlen der Evotec OAI für das Jahr 2005. Für die Evotec OAI-Gruppe prognostizieren wir ein Umsatzwachstum von bis zu 5%. Entsprechend unserer Strategie werden wir vermehrt Kapazitäten in der eigenen Forschung einsetzen anstatt den Umsatz mit Drittunternehmen in der Auftragsforschung zu maximieren.  

    Wir erwarten, dass die Umsätze mit Drittunternehmen im Bereich Discovery and Development Services (DDS) ungefähr das Vorjahresniveau erreichen werden (2004: 54 Mio. Euro). Dabei ist zu berücksichtigen, dass darin Service-Umsätze mit Evotec Neurosciences (ENS) infolge der Übernahme im März 2005 nicht mehr enthalten sein werden. Auf Basis dieser Umsatzprognose, einer besseren Kapazitätsauslastung und der Ergebnisse unseres Restrukturierungsprogrammes gehen wir davon aus, dass das operative Ergebnis vor Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände im Bereich DDS ungefähr ein Break-even erreichen wird. Dies entspricht einer deutlichen Verbesserung gegenüber 2004, als wir noch einen Verlust in Höhe von 7,8 Mio. Euro ausgewiesen haben.
     
    Mit der Implementierung unserer Strategie, ZNS-Arzneistoffkandidaten zu entwickeln, werden die F&E-Aufwendungen der Evotec OAI-Gruppe deutlich ansteigen. Wir planen, mindestens 12-14 Mio. Euro in interne Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsprogramme zu investieren. Dies beinhaltet auch unseren Beitrag zum Joint Venture mit DeveloGen. Diese Investitionen in unsere eigene Pipeline gehen zwar zulasten unserer kurzfristigen Profitabilität, erhöhen aber deutlich unser mittel- und langfristiges Wertschöpfungspotential.

    Bitte klicken Sie hier, um sich über die genauen Details der Pressemitteilung (PDF-Datei) zu informieren.

    Diese Inhalte werden Ihnen präsentiert von der .