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DGAP-Ad-hoc News vom 16.02.2010

Deutsche Börse AG: Deutsche Börse AG veröffentlicht vorläufiges Ergebnis für das Geschäftsjahr 2009 und gibt weitere Kosteninitiativen bekannt

Deutsche Börse AG / Jahresergebnis

16.02.2010 20:25

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Auf Basis der vorläufigen Zahlen, die das Unternehmen am Dienstag veröffentlichte, sind die Umsatzerlöse im Jahr 2009 um 16 Prozent auf 2.061,7 Mio. EUR zurückgegangen (2008: 2.455,1 Mio. EUR). Der Rückgang der Umsatzerlöse ist vor allem bedingt durch die Zurückhaltung der Marktteilnehmer an den Kassa- und Terminmärkten im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise. So waren die Umsatzerlöse der Segmente Xetra und Eurex teilweise deutlich rückläufig, wohingegen sich die Nachhandelsaktivitäten von Clearstream und das Marktdatengeschäft relativ stabil entwickelt haben. Damit konnte zwar insgesamt das Umsatzniveau des Rekordjahres 2008 nicht erreicht werden. Dennoch sieht die Gruppe Deutsche Börse in dieser Entwicklung einen weiteren Beleg für die Stabilität ihres breit aufgestellten Geschäftsmodells. Zusätzlich zu den Umsatzerlösen flossen der Gruppe Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft in Höhe von 97,4 Mio. EUR zu, 59 Prozent weniger als im Vorjahr (2008: 236,8 Mio. EUR). Der Rückgang war bedingt durch die rückläufigen kurzfristigen Zinssätze, die im Jahresverlauf 2009 historische Tiefstände erreicht haben. In den sonstigen betrieblichen Erträgen des Segments Zentralfunktionen verbuchte das Unternehmen im vierten Quartal 2009 einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von 66,7 Mio. EUR der im Rahmen einer Auflösung einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung mit Kapitalbildung entstanden ist. Abzüglich der Besteuerung ergibt sich hieraus ein positiver Effekt auf den Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 47,3 Mio. EUR.
Die Gesamtkosten lagen aufgrund des Wertminderungsaufwands im Zusammenhang mit International Securities Exchange (ISE) in Höhe von 415,6 Mio. EUR mit 1.680,0 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahr (2008: 1.284,0 Mio. EUR). Bereinigt um diesen außerordentlichen Effekt ergeben sich Gesamtkosten von 1.264,4 Mio. EUR, was einem Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Neben dem ISE Wertminderungsaufwand, beinhalten die Gesamtkosten weitere Abschreibungen aufgrund von Wertminderung im Umfang von 17,8 Mio. EUR auf verschiedene Softwarekomponenten, die im vierten Quartal 2009 verbucht wurden. Das Beteiligungsergebnis lag mit −4,8 Mio. EUR unter dem Vorjahr. Negativ auf das Beteiligungsergebnis hat sich eine Abschreibung auf die Beteiligung an der Direct Edge Holdings, LLC in Höhe von 27,0 Mio. EUR im vierten Quartal 2009 ausgewirkt.
In Summe konnte die Gruppe Deutsche Börse damit ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von 637,8 Mio. EUR erzielen, ein Rückgang von 58 Prozent gegenüber 2008 (2008: 1.508,4 Mio. EUR). Bereinigt um den ISE Wertminderungsaufwand ergibt sich ein EBIT von 1.053,4 Mio. EUR, was einem Rückgang von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Finanzergebnis belief sich in 2009 auf −79,7 Mio. EUR und reflektiert insbesondere Zinszahlungen im Zusammenhang mit der im Jahr 2008 abgeschlossenen ISE Finanzierung.

Die effektive Gruppensteuerquote hat sich in 2009, bereinigt um die Steuerentlastungen im Zusammenhang mit dem ISE Wertminderungsaufwand, durch den Umzug von Mitarbeitern nach Eschborn auf 26,9 Prozent reduziert (2008: 28,5 Prozent). Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss, über den Gewinne und Verluste von Tochterunternehmen mit Minderheitsaktionären geteilt werden, erhöhte sich von −17,0 Mio. EUR in 2008 auf 24,9 Mio. EUR in 2009. Der Anstieg ist maßgeblich dadurch entstanden, dass die ISE Wertminderung anteilig von der SIX Swiss Exchange AG getragen wird.

Der Konzern-Jahresüberschuss für 2009 beläuft sich auf 496,1 Mio. EUR gegenüber 1.033,3 Mio. EUR im Vorjahr, ein Rückgang von 52 Prozent. Bereinigt um den ISE Wertminderungsaufwand ergibt sich ein Rückgang des Konzern-Jahresüberschuss um 32 Prozent auf 700,2 Mio. EUR. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ging in 2009 auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 185,9 Mio. ausstehenden Aktien um 51 Prozent auf 2,67 EUR zurück (2008: 5,42 EUR bei 190,5 Mio. ausstehenden Aktien). Bereinigt um den ISE Wertminderungsaufwand ergibt sich ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von 3,77 EUR, was einem Rückgang von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der unverwässerte operative Cashflow der Gruppe lag bei 4,31 EUR je Aktie gegenüber 6,71 EUR im Vorjahr und drückt die weiterhin hohe Ertragskraft der Gruppe aus.
 
Im vierten Quartal 2009 verzeichnete die Deutsche Börse bei den Umsatzerlösen einen Rückgang um 17 Prozent auf 505,4 Mio. EUR (Q4/2008: 609,0 Mio. EUR). Die Kosten beliefen sich aufgrund der ISE Wertminderung auf 753,2 Mio. EUR (Q4/2008: 359,7 Mio. EUR). Bereinigt um die ISE Wertminderung sanken die Kosten um 6 Prozent auf 337,6 Mio. EUR. Das EBIT lag im vierten Quartal 2009 bei −166,3 Mio. EUR gegenüber 322,5 Mio. EUR in Q4/2008. Bereinigt um die ISE Wertminderung ergibt sich ein EBIT von 249,3 Mio. EUR, ein Rückgang von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie in Q4/2009 lag bei −0,18 EUR gegenüber 1,19 EUR in Q4/2008. Bereinigt um die ISE Wertminderung ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 0,92 EUR, ein Rückgang von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Der Vorstand der Gesellschaft hat heute die Verschlankung der Führungsstruktur des Konzerns sowie weitere Kosteninitiativen mit nachhaltigen Kosteneinsparungen von insgesamt rund 50 Mio. EUR jährlich beschlossen. Mit diesen Schritten beschleunigt die Deutsche Börse ihre laufenden Anstrengungen zur weiteren Steigerung der Kosteneffizienz. Gleichzeitig wird die Gesellschaft ihre Aufwendungen für Wachstumsinitiativen in 2010 um mehr als 50 Prozent auf rund 100 Mio. EUR steigern. Die Kosteninitiativen sollen unverzüglich umgesetzt werden und im Jahr 2011 in vollem Umfang implementiert sein. Zur Erzielung dieser Einsparungen erwartet die Gesellschaft Implementierungskosten in einer Größenordnung von 40 Mio. EUR. Der größte Teil hiervon wird voraussichtlich in Form von Rückstellungen bereits im ersten Halbjahr 2010 ergebniswirksam erfasst werden. Die Gesellschaft reduziert ihre Kostenprognose für 2010 ohne Berücksichtigung von Rückstellungen für die Kosteninitiativen in Höhe von rund 40 Mio. EUR auf maximal 1.250 Mio. EUR.

Die Prognose beinhaltet bereits die geplante Erhöhung der Aufwendungen für Wachstumsinitiativen um mehr als 50 Prozent auf rund 100 Mio. EUR in 2010. Die geplanten Kostenmaßnahmen ergänzen das Programm zur Reduktion diskretionärer Fixkosten in Höhe von 70 Mio. EUR im Jahr 2009, sowie das bereits in 2007 aufgelegte Restrukturierungs- und Effizienzprogramm in Höhe von 100 Mio. EUR pro Jahr. Im Rahmen des Restrukturierungs- und Effizienzprogramms hat die Gruppe Deutsche Börse positive Erfahrungen mit dem Aufbau des Standorts Prag gesammelt, der heute rund 250 Mitarbeiter umfasst. Ein weiterer Umzug von Stellenkapazitäten wird im Rahmen eines neuen Standortkonzepts geprüft. Darauf aufbauend werden derzeit weitere effizienzsteigernde Maßnahmen im Rahmen einer Initiative zur weiteren Optimierung der operativen Prozesse und Strukturen erwogen.
Der Vorstand der Deutsche Börse AG schlägt für 2009 eine Dividende auf Vorjahresniveau von 2,10 EUR je Aktie vor. Bereinigt um die nicht zahlungswirksame ISE Wertminderung entspricht dies einer Dividendenausschüttungsquote von 56 Prozent. Über die vorgeschlagene Dividende hinaus sieht das Unternehmen im Moment keine Ausschüttungen in Form von Aktienrückkäufen vor.

Kontakt:
Dr. Frank Herkenhoff
Tel.: +49-69-21 11 15 00






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