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DGAP-Ad-hoc News vom 19.05.2006

Deutsche Börse AG: Deutsche Börse detailliert Vorschläge für einen möglichen Zusammenschluss mit Euronext

Deutsche Börse AG / Sonstiges

Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

Die Deutsche Börse AG (Deutsche Börse) informiert über ihre Sichtweise eines möglichen Zusammenschlusses von Deutscher Börse und Euronext.
Die Deutsche Börse sieht folgende Vorteile eines Zusammenschlusses mit Euronext:

- Es entstünde die erste wirklich europäische Börsenorganisation;
- Die Integration und Harmonisierung der Handelsplattformen von Deutscher Börse und Euronext würden beträchtliche Effizienzgewinne für die Kunden der an dem Zusammenschluss beteiligten Unternehmen   generieren.

- Der Zusammenschluss hätte das Potential für weiteres Wachstum, beträchtliche Kostensynergien und eine optimierte Kapitalstruktur. Die Deutsche Börse erwartet Synergien, die deutlich über denjenigen liegen, die bislang bezüglich anderer Konsolidierungsvorhaben veröffentlicht   wurden;

- Ein Zusammenschluss von Euronext und Deutscher Börse wäre ein deutlicher Schritt zur Integration der europäischen Finanzmärkte, wäre der logische Partner für andere europäische Börsenbetreiber und wäre auf   globaler Ebene konkurrenzfähig.

Die Deutsche Börse schlägt daher vor, einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen auf dem Prinzip eines Zusammenschlusses unter Partnern (Merger of Partners) zu basieren. Unter Berücksichtigung dieses Prinzips sieht die Deutsche Börse die folgenden wesentlichen Bedingungen für einen möglichen Zusammenschluss mit Euronext:

1. Eine neu gegründete Konzernobergesellschaft mit Sitz in den Niederlanden soll als Holdinggesellschaft für beide Unternehmen fungieren. Weder Euronext NV noch Deutsche Börse AG wird die aufnehmende Gesellschaft sein, in der beide Unternehmen    zusammengeschlossen werden.

Zudem soll ein neuer Unternehmensname und eine neue Markenstrategie    entwickelt werden.


2. Die Deutsche Börse geht davon aus, dass das kombinierte Geschäftsmodell der am Zusammenschluss beteiligten Unternehmen erheblichen Freiraum schafft, die Kapitaleffizienz zu steigern und freie Mittel an die Aktionäre im Rahmen der Transaktion oder unmittelbar im Anschluss    daran auszuschütten.

Es ist das Ziel, alle derzeit von Deutscher Börse und Euronext betriebenen Geschäftsbereiche inklusive der 'post-trade“-Aktivitäten der Deutschen Börse in der neuen Gruppe fortzuführen. Dabei soll das Geschäftsmodell allerdings ausdrücklich die lokalen regulatorischen Anforderungen und die Besonderheiten der nationalen Märkte    berücksichtigen.

Es besteht nicht die Absicht, die bestehende Marktstruktur in Ländern wie Frankreich zu ändern. Als klares Bekenntnis zu dem Zusammenschluss mit Euronext ist die Deutsche Börse bereit, ihre Clearing-Aktivitäten für den Aktienhandel in eine europäische, unabhängig und privatwirtschaftlich betriebene Aktienhandels-Clearing-Organisation    einzubringen.

Die Deutsche Börse teilt die Sichtweise von Euronext, dass die Informationstechnologie-Aktivitäten in enger Zusammenarbeit mit einem    externen Partner betrieben werden sollten.
 
3. Um den europäischen Charakter des gemeinsamen Unternehmens zu unterstreichen, soll der rechtliche Sitz der neuen Gruppe in Amsterdam sein. Die neue Gruppe würde ihre Hauptbörsennotierungen in Paris und Frankfurt haben. Die nationalen Aktienbörsen würden aus lokalen    Tochtergesellschaften heraus betrieben werden.

Das Standortkonzept soll auf einer pan-europäischen Struktur basieren,    welche die Finanzzentren berücksichtigt.

- Hauptverwaltung angesiedelt in Frankfurt, inklusive der Mehrzahl der Vorstandsbüros und der Schlüsselpositionen in Stabsfunktionen.
- Aktienhandel und Listinggeschäft geführt aus Paris und weiterhin betrieben von den lokalen Börsenorganisationen, was in Übereinstimmung mit dem aktuellen Euronext-Modell wäre. Paris würde auch die Managementzentrale für wesentliche pan-europäische Initiativen im Aktiengeschäft werden, wie z.B. die Entwicklung eines pan-europäischen Aktienmarktes für       Wachstumsunternehmen.

- Derivatehandel geführt aus und ansässig in Frankfurt und London       (Liffe)

   -  Information Services geführt aus Amsterdam

- Clearstream weiterhin geführt aus Luxemburg
- Informationstechnologie-Aktivitäten geführt aus Frankfurt

4. Das neue Unternehmen soll eine zweistufige Struktur mit Aufsichtsrat    und Vorstand haben.

Die Deutsche Börse schlägt vor, den Vorstand in einem zahlenmäßig gleichen Verhältnis mit Vertretern von Euronext und Deutscher Börse zu besetzen. Der Vorstand der neuen Unternehmensgruppe soll zunächst von Jean-Francois Theodore und Reto Francioni als gemeinsame Vorstandsvorsitzende (Co-CEOs) geleitet werden. Nach einer Übergangsfrist soll Reto Francioni alleiniger Vorstandsvorsitzender werden und Jean-Francois Theodore würde dann in einer führenden Funktion in den Aufsichtsrat wechseln, um weiter seine Expertise zur    Verfügung zu stellen.

Die Besetzung des Aufsichtsrats der neuen Gesellschaft soll eine besondere internationale Geschäftsexpertise reflektieren, wobei die Besetzung im Verhältnis von 8:8 zwischen Vertretern der beiden Unternehmen mit einer entscheidenden Stimme für den    Aufsichtsratsvorsitzenden erfolgen sollte.
Der Aufsichtsratsvorsitzende soll von der Deutschen Börse nominiert werden, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Euronext. Die Positionen der Vorsitzenden der verschiedenen Ausschüsse sollen ebenfalls zwischen Vertretern beider Seiten aufgeteilt werden.

Kontakt:
Walter Allwicher/Alexandra Güntzer
Tel.: +49-69-21 11 15 00








DGAP 19.05.2006 

 
Sprache:      Deutsch
Emittent:     Deutsche Börse AG
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