Daimler Trucks verkauft 2015 weltweit über 500.000 Lkw
Der weltweit führende Hersteller von Nutzfahrzeugen erreichte seine Ziele in einem sehr heterogenen und herausfordernden Umfeld: Während die Truckmärkte in Nordamerika und Europa im Jahresverlauf deutlich zulegten, brachen die wichtigen Märkte Brasilien und Indonesien ein. Auch in der Türkei war der Markt aufgrund politischer Unsicherheiten in den letzten Monaten rückläufig. Insbesondere im November und Dezember haben sich die Marktbedingungen noch einmal deutlich verschlechtert. Dennoch ist es dank starker Produkte und einer hervorragenden Verkaufsleistung gelungen, das Jahresziel einzufahren. Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand Daimler Trucks & Buses: „2015 haben wir über 500.000 Lkw verkauft – und unseren Absatz das dritte Jahr in Folge gesteigert. Damit haben wir dank unserer führenden Produkte eines der besten Jahre in der Geschichte von Daimler Trucks abgeliefert – und das trotz teilweise sehr schwieriger Märkte. Das ist eine tolle Leistung unseres weltweiten Teams. Ich danke allen Mitarbeitern für ihren hervorragenden Einsatz.“ Zu den weiteren Aussichten für Daimler Trucks sagte Dr. Bernhard: „Auch 2016 bleibt das Marktumfeld in unserem Geschäft herausfordernd. Dennoch behalten wir unser nächstes Absatzziel von 700.000 Lkw im Jahr 2020 fest im Blick.“ Bernhard weiter: „Zurücklehnen ist keine Option. Wir arbeiten konzentriert weiter an der Umsetzung unserer Strategie. So werden wir im IAA-Jahr unsere Technologieführerschaft erneut unter Beweis stellen und wichtige Entwicklungen wie Konnektivität gleichermaßen für uns besetzen wie Effizienz, aktive Sicherheit oder jüngst autonomes Fahren. Wir werden unsere globale Präsenz weiter ausbauen und mit sechs Regionalzentren noch näher an unsere Kunden heranrücken. Und auch bei der Erweiterung der globalen Plattformstrategie über den Antriebsstrang hinaus sehe ich noch große Potentiale“, so Bernhard weiter. Deutliches Absatzplus in Nordamerika Getragen wurde das weltweite Wachstum insbesondere von der NAFTA-Region. Dort befindet sich Daimler Trucks dank des hohen Marktwachstums und einer starken Produktpalette auf gutem Weg zu einem Rekordabsatz. Die Verkäufe legten von Januar bis November 2015 um 20 Prozent auf 176.100 (i.V. 147.200) Lkw zu. Daimler Trucks baute so die Marktführerschaft in den Gewichtsklassen 6-8 noch weiter aus. Der Marktanteil stieg zuletzt auf 39,1 (i.V. 37,3) Prozent. Für das Jahr 2016 ist davon auszugehen, dass der nordamerikanische Lkw-Markt der Klassen 6-8 unter dem sehr hohen Niveau von 2015 liegen wird. Ein wesentlicher Grund für den Markterfolg der Produkte von Daimler Trucks in Nordamerika: Die Kunden wissen immer mehr die Vorteile des integrierten Antriebstrangs von Daimler Trucks zu schätzen. Er bietet eine perfekt aufeinander abgestimmte Kombination von Motor, Getriebe und Achsen und liefert damit klare Effizienzvorteile. Daimler Trucks war damit der erste Hersteller auf dem nordamerikanischen Markt. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist das automatisierte Getriebe DT12. Es erfreut sich in den USA großer Beliebtheit: Inzwischen werden schon über 40 Prozent des Freightliner Cascadia und des Western Star 5700 XE mit Automatikgetriebe ausgeliefert – nahezu doppelt so viele wie im Vorjahr. Um die wachsende Nachfrage in der Region noch schneller als bisher bedienen zu können, startete im November die lokale Produktion des DT12 Getriebes für den nordamerikanischen Raum in Detroit. Ab 2018 sollen auch mittelschwere Motoren für den NAFTA-Markt in Detroit gefertigt werden. Dafür investiert Daimler in Summe rund 450 Millionen Euro. Geschäft in Westeuropa nahm im Jahresverlauf an Fahrt auf Auch in Westeuropa stiegen die Verkäufe von Daimler Trucks in den ersten elf Monaten auf 56.000 (i.V. 50.500) Einheiten. Die positive Dynamik nahm im Jahresverlauf spürbar zu. Mercedes-Benz behauptete im mittleren und schweren Segment die Marktführerschaft mit einem Anteil von zuletzt 21,9 (i.V. 24,6) Prozent. Trotz einer schwächeren ökonomischen Entwicklung und einer unsicheren politische Lage in der Region wurde in der Türkei das hohe Absatzniveau des Vorjahres mit 20.400 (i. V. 18.900) Lkw übertroffen. Dazu trugen unter anderem Vorzieheffekte vor Inkrafttreten der Emissionsnorm EURO VI ab 1.1.2016 bei. Allerdings nahm die Dynamik im Jahresverlauf ab – ein Trend, der sich auch in 2016 fortsetzen dürfte. Marktanteil in Brasilien trotz Marktschwäche weiter ausgebaut In Lateinamerika ging der Absatz von Daimler Trucks vor allem aufgrund des dramatischen Markteinbruchs in Brasilien in den ersten elf Monaten auf 27.900 (i.V. 44.500) Einheiten zurück. In Brasilien wurden per November 15.200 (i. V. 31.300) Fahrzeuge ausgeliefert. In einem extrem schwierigen Marktumfeld ist es Daimler Trucks gelungen, den Marktanteil im mittleren und schweren Segment in Brasilien auf zuletzt 26,6 (i. V. 26,0) Prozent zu steigern. Trotz der aktuellen Marktschwäche investiert Daimler Trucks weiterhin, um die Wettbewerbsfähigkeit vor Ort nachhaltig zu steigern. Von 2014 bis 2018 fließen in Brasilien rund 500 Millionen Euro in maßgeschneiderte Produkte, Technologien und Services sowie die Modernisierung des Produktionsnetzwerks. Erst im Oktober präsentierte Mercedes-Benz in Brasilien zahlreiche Produktneuheiten im Markt. Unter anderem wurden die lokal produzierten Lkw-Modelle Accelo, Atego, Axor und Actros hinsichtlich Komfort, Kraftstoffverbrauch und Gesamtbetriebskosten weiter optimiert. Für 2016 ist auch in Brasilien mit keiner Belebung der Marktsituation zu rechnen. Unterschiedliche Absatzentwicklung auf den Märkten in Asien Die asiatischen Märkte entwickelten sich im abgelaufenen Jahr unterschiedlich. In Japan steigerte die Marke FUSO ihre Verkäufe um vier Prozent auf 41.600 (i.V. 39.900) Fahrzeuge. Der Marktanteil im japanischen Lkw-Gesamtmarkt stieg weiter auf zuletzt 20,7 (i. V. 20,3) Prozent. Im stark rückläufigen indonesischen Markt sank der Absatz auf 29.400 (i. V. 51.400) Einheiten. Der Marktanteil am indonesischen Lkw-Gesamtmarkt lag aber mit zuletzt 48,2 (i. V. 47,2) Prozent über dem Vorjahresniveau.
Ausbau der globalen Präsenz durch sechs neue Regionalzentren Um die Wachstumschancen in zukunftsträchtigen Märkten in Afrika, Asien und Lateinamerika voll auszuschöpfen, positioniert sich Daimler in diesen Regionen künftig noch näher am Kunden: Im Oktober wurde in Dubai das erste von sechs rund um den Globus geplanten Regionalzentren eröffnet. Diese konzentrieren sich ganz auf Vertrieb und Aftersales von Daimler Nutzfahrzeugen. Im ersten Quartal 2016 werden weitere Regionalzentren in Kenia für Zentralafrika, in Pretoria (Südafrika) für das südliche Afrika und in Singapur für Südostasien folgen. Mit diesen neuen Regionalzentren kann Daimler künftig im Nutzfahrzeuggeschäft noch gezielter und schneller auf die Kundenbedürfnisse in diesen Märkten reagieren. Technologie-Highlight 2015 - Highway Pilot ermöglicht teil-autonomes Fahren Im Bereich des autonomen Fahrens hat Daimler Trucks 2015 erneut seine Vorreiterrolle untermauert. Für den Freightliner Inspiration Truck erhielt Daimler Trucks im US-Bundesstaat Nevada im Mai 2015 die weltweit erste Straßenzulassung für einen autonom fahrenden Lkw. Nur fünf Monate später startete Daimler Trucks in Deutschland die Testphase im öffentlichen Straßenverkehr mit dem ersten autonom fahrenden Serien-Lkw. Bei dem Lkw handelt es sich um einen serienmäßigen Mercedes-Benz Actros, der für die Erprobung des autonomen Fahrens auf öffentlichen Straßen mit dem intelligenten System Highway Pilot ausgestattet ist. Der Highway Pilot ermöglicht teil-autonomes Fahren. Das bedeutet: Das System kann den Lkw auf Autobahnen zwar selbst steuern – der Fahrer bleibt aber voll verantwort-lich, muss den Verkehr jederzeit überwachen und auch jederzeit eingreifen können. Der Highway Pilot ist also vergleichbar mit einem Autopiloten, wie er in Flugzeugen üblich ist. Die Technologie wurde für den Einsatz auf öffentlichen Straßen angepasst. Das reibungslose Zusammenspiel der Komponenten wird weiterhin ausgiebig erprobt. Zu diesem Zweck hat der Highway Pilot bereits etwa 20.000 Kilometer auf Teststrecken in Deutschland und in den USA absolviert. Eine Serienreife der Technologie ist bis spätestens Ende des Jahrzehntes denkbar.
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