Daimler Buses strebt für das Jahr 2013 höheren Absatz und Rückkehr in die Gewinnzone an
Daimler Buses erwartet für das Jahr 2013 steigende Absätze und rechnet gleichzeitig mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. Der Optimismus fußt auf mehreren Säulen. Zum einen befindet sich die Bussparte des Konzerns inmitten eines Produktfeuerwerks und arbeitet gleichzeitig das Wachstums- und Effizienzprogramm „GLOBE2013“ konsequent ab. Auch wenn das Marktumfeld vor allem in Europa sehr herausfordernd bleiben dürfte, andere wichtige Absatzmärkte wie Brasilien sollten auf den Wachstumspfad zurückkehren.
„Wir werden Absatz und Umsatz 2013 steigern, und wir werden Gewinn machen – auch wenn die Ergebnissituation in unserem europäischen Geschäft herausfordernd bleibt“, sagte Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses. Gleichzeitig bekräftigte er sowohl das Absatzziel von mehr als 40.000 Einheiten im Jahr 2015 als auch die Zielrendite von 6 % über den Zyklus.
Marktführung in den Kernmärkten verteidigt
Insbesondere aufgrund der schwierigen Lage auf wichtigen Absatzmärkten wie Brasilien und Westeuropa waren die Verkäufe von Daimler Buses im Jahr 2012 zurückgegangen. Abgesetzt wurden weltweit 32.100 (i. V. 39.700) Busse und Fahrgestelle, wobei die Marktführerschaft in den Kernmärkten im Segment für Busse mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 8 t verteidigt werden konnte. Das gegenüber dem Vorjahr niedrigere Volumen resultierte insbesondere aus der rückläufigen Geschäftsentwicklung bei Fahrgestellen in Lateinamerika.
In Lateinamerika (ohne Mexiko) ging der Absatz von Fahrgestellen der Marke Mercedes-Benz um 29 % auf 17.800 Einheiten zurück. In Brasilien war zu Beginn des Jahres 2012 die strengere Abgasnorm Euro V eingeführt worden. Dies hatte 2011 zu vorgezogenen Käufen geführt, was 2012 einen kräftigen Markteinbruch nach sich zog. Am Zuckerhut konnte Daimler Buses dennoch seine führende Position im Busmarkt auf 44 % (i. V. 43 %) ausbauen. In einem stabilen mexikanischen Markt wurden wie im Vorjahr 3.500 Einheiten abgesetzt. Mit einem Marktanteil von rund 48 % (i. V. 50 %) wurde der erste Platz verteidigt.
In Westeuropa wirkte die Staatsschuldenkrise dämpfend auf die Kundennachfrage, der Markt schrumpfte auf das niedrigste Volumen seit 20 Jahren. Der Absatz von Daimler Buses lag dennoch mit 5.900 Einheiten auf Vorjahresniveau. Daimler Buses konnte damit die führende Marktposition in Westeuropa mit einem Marktanteil von rund 28 % (i. V. 27 %) weiter ausbauen. In Deutschland verminderten sich die Busverkäufe leicht auf rund 2.040 (i.V. 2.210) Einheiten. In der Türkei wurden erneut 1.100 (i. V. 1.100) Einheiten an Kunden geliefert, der Marktanteil kletterte auf 51,5 (i.V. 49,4 %).
Hartmut Schick: „Kein verlorenes Jahr“
Der Umsatz von Daimler Buses insgesamt verminderte sich aufgrund der insbesondere in Brasilien deutlich geringeren Absätze und der schwierigen Lage in vielen europäischen Busmärkten um 0,5 Mrd. auf 3,9 Mrd. Euro. Das EBIT lag mit minus 232 Mio. Euro unter dem Wert des Vorjahres von plus 162 Mio. Euro. Aufwendungen von 155 Mio. Euro für die Neuausrichtung des europäischen und nordamerikanischen Geschäftssystems waren für einen Großteil des Verlustes verantwortlich. Dazu Hartmut Schick: „In vielen unserer Kernmärkte herrschte 2012 Katerstimmung. Dies hat nicht nur bei uns tiefe Spuren hinterlassen. Dennoch war 2012 für Daimler Buses kein verlorenes Jahr. Wir haben hart gearbeitet und viel erreicht. Wir sind heute schlanker, flexibler und ausgewogener aufgestellt als noch vor einem Jahr. Und wir haben bei den Investitionen für unsere zukünftigen Produkte keine Abstriche gemacht.“
Daimler Buses hatte im vergangenen Jahr die Initiative GLOBE2013 zur Realisierung weiterer Wachstumspotenziale und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit insbesondere in Europa ins Leben gerufen. Das Programm zur Absicherung der nachhaltigen Profitabilität zielt auf ein Potenzial zur Ergebnisverbesserung in der Größenordnung von 200 Mio. Euro bis Ende des Jahres 2014. Im vergangenen Jahr wurde intensiv und erfolgreich an der Umsetzung des Programms gearbeitet. Unter anderem wurden Kosteneinsparungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich erzielt.
GLOBE2013: Mitten in der Umsetzung
Erhebliche Fortschritte erreicht wurden auch bei der Optimierung des Produktionsnetzwerkes: Die Fertigung des Reisebusses Mercedes-Benz Travego wurde im türkischen Werk in Hoşdere konzentriert. Mannheim ist inzwischen das Kompetenzzentrum Rohbau. Die Rohbauteile selbst kommen aus dem tschechischen Werk in Holýšov. Das Werk im französischen Ligny wurde auf Montage umgestellt. Und Neu-Ulm ist seit dem letzten Jahr für die Lackierung verantwortlich.
Ein weiteres Beispiel für die Umsetzung der GLOBE-Maßnahmen liefert der Vertrieb. Zu Beginn dieses Jahres trat die neue Vertriebsstruktur in Kraft. In Deutschland liegt die Vertriebsverantwortung für Setra und Mercedes-Benz jetzt in einer Hand. Das sorgt dafür, dass die Verkaufsstrategien für beide Marken eng aufeinander abgestimmt sind. Außerdem wurde die Position eines Key Account Managers für international agierende Großkunden geschaffen.
Schöpfen können die Verkäufer aus dem Vollen. Das Omnibus-Angebot wurde in den zurückliegenden Monaten umfangreich erneuert. Beide Marken bieten schon jetzt ein umfangreiches Programm nach Euro VI und damit deutlich vor Inkrafttreten der neuen Abgasnorm. Seine technologische Führungsrolle bewies Daimler Buses im Herbst 2012 im Rahmen eines Feldversuches, mit dem bewiesen wurde, dass die neuen EuroVI-Busse deutlich sparsamer mit dem Kraftstoff umgehen als ihre Vorgänger. Der Dieselverbrauch wurde trotz Euro VI um 8 % gesenkt.
Fokusmarkt Indien
Daimler Buses nutzt aber nicht nur die sich bietenden Chancen in den etablierten Staaten, sondern erschließt sich auch Potential in dynamisch wachsenden Busmärkten wie Indien, Russland oder China. Priorität genießt die Entwicklung des Geschäfts in Indien. Wurden zu Beginn des Jahrtausends in Indien weniger Busse verkauft als in Westeuropa, ist der indische Markt für Busse über acht Tonnen mit gut 52.000 Einheiten inzwischen mehr als doppelt so groß. In den kommenden zehn Jahren könnte er erneut um zwei Drittel zulegen. „An diesem dynamischen Wachstum werden wir teilhaben“, so Schick. Vor Ort arbeitet Daimler Buses an einer engen Verzahnung mit dem in Chennai beheimateten Lkw-Geschäft von Daimler India Commercial Vehicles. So sollen in Zukunft Synergien in Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Service, Einkauf und Logistik gehoben werden. Aus diesem Grund wird derzeit die lokale Busproduktion von Pune nach Chennai verlagert.
In Russland wurden die Verkaufsaktivitäten gestärkt, indem die für das Europageschäft zuständige EvoBus ihre Vertriebsorganisation in jene des Joint Ventures Mercedes-Benz Trucks Vostok integrierte, in dem Daimler Trucks und der russische Hersteller Kamaz zusammenarbeiten. Als Zugang zum chinesischen Markt hat Daimler Buses nach gründlicher Analyse ein Chassis-Konzept gewählt. 2012 wurde das gewählte Chassis an die chinesischen Vorschriften angepasst, vielversprechende Gespräche mit lokalen Aufbauherstellern sind im Gange.
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