DGAP-News: JOST Werke AG
/ Schlagwort(e): Jahresergebnis/Prognoseänderung
24.03.2020 / 22:12
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JOST bestätigt Ergebnisse für Geschäftsjahr 2019 und setzt aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 aus
- Umsatz 2019 bei 736 Mio. EUR (2018: 755 Mio. EUR)
- Bereinigtes EBIT 2019 beträgt 77 Mio. EUR (2018: 81 Mio. EUR)
- Bereinigte EBIT-Marge 2019 nahezu stabil bei 10,4% (2018: 10,7%)
- JOST setzt Prognose 2020 aus: Eine zuverlässige Abschätzung über den Verlauf der Geschäftsentwicklung 2020 ist unter den sich derzeit rasant ändernden Umständen nicht möglich
Neu-Isenburg, 24. März 2020. Die JOST Werke AG ("JOST"), einer der weltweit führenden Hersteller und Lieferanten von sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie, bestätigt die am 18. Februar 2020 veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse und setzt aufgrund der aktuellen Entwicklung in der Coronavirus-Pandemie die im gebilligten Geschäftsbericht 2019 angegebene Prognose aus.
Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender der JOST Werke AG, sagt: "2019 war ein bewegtes und arbeitsintensives Jahr für JOST. Zwar haben sich nicht alle Märkte so entwickelt, wie wir es Anfang des Jahres erwartet hatten, dennoch konnten wir uns gut behaupten. 2020 bringt bereits neue und größere Herausforderungen mit sich, die es erfolgreich zu meistern gilt. Die Coronavirus-Pandemie wird sich im Geschäftsjahr 2020 erheblich auf die globale Nachfrage nach Nutzfahrzeugen auswirken. Aktuell ist es schwierig, die wirtschaftlichen Auswirkungen auf JOST verlässlich zu beziffern. Wir verfolgen die Lage in allen unseren Standorten sehr genau und reagieren schnell und konsequent, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter weltweit zu schutzen und die negativen Auswirkungen auf unser Geschäft so weit wie möglich zu begrenzen."
JOST bestätigt die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019
Der Konzernumsatz ist im Geschäftsjahr 2019 um 2,5 % auf 736,3 Mio. EUR (2018: 755,4 Mio. EUR) leicht gesunken. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 1,1 % auf 100,8 Mio. EUR (2018: 99,7 Mio. EUR) und die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich auf 13,7 % (2018: 13,2 %), maßgeblich bedingt durch die Erstanwendung von IFRS 16. JOST konnte im Geschäftsjahr 2019 die gestiegenen Personalkosten durch Effizienzmaßnahmen zu wesentlichen Teilen kompensieren. So belief sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 76,8 Mio. EUR (2018: 81,2 Mio. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge war mit 10,4 % nahezu stabil gegenüber dem Vorjahr (2018: 10,7 %).
In Europa sank der Umsatz 2019 um 6,9 % auf 431,7 Mio. EUR (2018: 463,8 Mio. EUR). Das gesunkene Geschäftsvolumen und die gestiegenen Personalkosten dämpften das bereinigte EBIT, da Europa die Konzernverwaltungskosten und damit einen vergleichsweise höheren Fixkostenanteil trägt. Das bereinigte EBIT sank in Europa auf 38,2 Mio. EUR (2018: 43,9 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge lag bei 8,8 % (2018: 9,5 %).
Nordamerika war weiterhin der wichtigste Wachstumstreiber des Konzerns. Insgesamt stieg der Umsatz 2019 um 11,1 % auf 161,8 Mio. EUR (2018: 145,6Mio. EUR). Durch Investitionen in Automatisierung war JOST zudem in der Lage, die Profitabilität in der Region kontinuierlich zu verbessern. Das bereinigte EBIT stieg auf 15,5 Mio. EUR (2018: 13,5 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 9,6 % (2018: 9,3 %).
In der Region Asien-Pazifik-Afrika (APA) konnte JOST den Nachfrageeinbruch in Indien durch Mehrverkäufe in China und anderen Ländern der Region teilweise kompensieren. Insgesamt sank der Umsatz in APA nur leicht um 2,1 % auf 142,9 Mio. EUR (2018: 146,0 Mio. EUR). Trotz der stark rückläufigen Entwicklung des indischen Markts war JOST in der Lage, dank schnell eingeleiteter Kostensenkungsmaßnahmen den Rückgang des operativen Ergebnisses erheblich zu begrenzen. Das bereinigte EBIT in APA reduzierte sich auf 19,7 Mio. EUR (2018: 20,7 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge lag mit 13,8 % nur leicht unter dem Vorjahr (2018: 14,1 %).
Vermögens- und Kapitalstruktur weiter verbessert
Im Geschäftsjahr 2019 stieg das Eigenkapital des Konzerns um 4,6 % auf 263,1 Mio. EUR (31. Dezember 2018: 251,6 Mio. EUR). Trotz der Erstanwendung von IFRS 16 und einer Dividendenausschüttung in Höhe von 16,4 Mio. EUR verbesserte sich die Eigenkapitalquote als Quotient von Eigenkapital und Bilanzsumme um 60 Basispunkte auf 41,2 % gegenüber dem Vorjahr (31. Dezember 2018: 40,6 %).
Die liquiden Mittel stiegen um 38,7 Mio. EUR auf 104,8 Mio. EUR (31. Dezember 2018: 66,1 Mio. EUR). Dadurch sank die Nettoverschuldung um 45,7 % auf 46,3 Mio. EUR (31. Dezember 2018: 85,2 Mio. EUR). Das Verhältnis von Nettoverschuldung zum bereinigten EBITDA (Leverage) verbesserte sich auf 0,46x (31. Dezember 2018: 0,85x).
Der Free Cashflow (operativer Cashflow minus Investitionen) stieg um 58,0 % auf 60,0 Mio. EUR (2018: 38,3 Mio. EUR). Diese Entwicklung wurde durch die Reduktion des Working Capitals um 4,2 % auf 133,9 Mio. EUR unterstützt (31. Dezember 2018: 139,8 Mio. EUR). Das strikte Working Capital-Management führte zudem zu einer weiteren Verbesserung des Verhältnisses von Working Capital zum Umsatz auf 18,2 % (2018: 18,5 %).
"Wir haben in den letzten Jahren kontinuierlich daran gearbeitet, die Bilanzstruktur und die Finanzkraft von JOST entscheidend zu verbessern," sagt Christian Terlinde, Finanzvorstand der JOST Werke AG. "Dies lässt mich trotz der aktuellen Herausforderungen im Rahmen der Coronavirus-Pandemie zuversichtlich in die Zukunft schauen. JOST ist finanziell solide aufgestellt, um die Auswirkungen der Pandemie zu meistern. Das Fälligkeitsprofil unserer aktuellen Kredite ist langfristig und ausgewogen mit Laufzeiten von drei bis fünf Jahren und ohne Leverage-Covenants."
Ergebnis nach Steuern
Das Ergebnis nach Steuern belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 33,5 Mio. EUR (2018: 53,5 Mio. EUR). Der signifikante Rückgang ist auf einen einmaligen positiven Steuereffekt im Vorjahr aufgrund der Aktivierung von latenten Steuern aus Zins- und Verlustvorträgen in Höhe von 17,2 Mio. EUR zurückzuführen. So beliefen sich die Ertragsteuern im Geschäftsjahr 2019 auf -8,1 Mio. EUR, während sie in der Vergleichsperiode des Vorjahres mit 9,9 Mio. EUR positiv waren. Entsprechend sank das Ergebnis je Aktie auf 2,25 EUR (2018: 3,59 EUR).
Adjustiert um Sondereffekte sank das bereinigte Ergebnis nach Steuern mit nur 1,5 % weniger stark als der Umsatz und belief sich 50,8 Mio. EUR (2018: 51,6 Mio. EUR). Das bereinigte Ergebnis je Aktie beträgt 3,41 EUR (2018: 3,46 EUR).
Dividendenvorschlag
Der Vorstand will die Aktionäre am Erfolg des Geschäftsjahres 2019 partizipieren lassen. Für das Geschäftsjahr 2019 möchte der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,80 EUR pro Aktie vorschlagen (2018: 1,10 EUR). Dies entspräche einer Gesamtausschüttung von 11,9 Mio. EUR und bedeutet eine Steigerung der Ausschüttungs-quote gegenüber dem Vorjahr auf 35,6 % (2018: 30,6 %). Dieser Dividendenvorschlag wurde zum 13. März 2020 beschlossen.
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation und der sehr dynamischen Entwicklung überprüft der Vorstand die Angemessenheit des Dividendenvorschlags. Vor diesem Hintergrund behalten sich Vorstand und Aufsichtsrat die Möglichkeit vor, den Dividendenvorschlag zu überdenken. Der Vorstand wird die Aktionäre rechtzeitig informieren.
Ausblick
Seit der Aufstellung des Geschäftsberichts am 13. März 2020 haben sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Europa und Nordamerika täglich weiter verschärft. Viele OEM-Kunden haben als Reaktion mittlerweile die vorübergehende Schließung oder die Reduktion der Produktionsprogramme in mehreren europäischen Werken beschlossen.
Die Prämissen, die der Prognose im Geschäftsbericht 2019 zugrunde lagen, treffen nicht länger zu, denn aktuell wird erwartet, dass die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie zu einer deutlichen Verschlechterung der weltweiten konjunkturellen Lage im Jahr 2020 führen wird.
Aufgrund der insbesondere in den vergangenen Tagen rapiden Ausbreitung der Pandemie weltweit, den damit einhergehenden Krisenmaßnahmen und deren einschneidenden Auswirkungen auf die Wirtschaft ist eine zuverlässige Abschätzung über den Verlauf der Geschäftsentwicklung für das Geschäftsjahr 2020 derzeit nicht möglich. Entsprechend ist auch der Prognosebericht für das Geschäftsjahr 2020, der im Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 56 ff. wiedergegeben wird, nicht länger gültig.
JOST hat für einen Großteil der Beschäftigten am größten Produktionsstandort in Deutschland Kurzarbeit beantragt. Die Produktionsstandorte in Frankreich, Indien, Brasilien und Südafrika mussten auf Anweisung der Behörden bis auf Weiteres geschlossen werden. Die übrigen Standorte werden individuell und flexibel auf die sich ändernde Situation reagieren. JOST wird Service und Ersatzteilversorgung für die Kunden nach wie vor aufrechterhalten, um den Lieferverkehr auf den Straßen zu unterstützen. So ist gewährleistet, dass die in Moment besonders wichtige Logistikindustrie kontinuierlich sicher arbeiten kann, um Bevölkerung und Krankenhäuser mit allen notwendigen Gütern versorgen zu können.
Aufgrund der hohen Dynamik der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie und der geringen Visibilität über die Dauer und Härte der Reaktionsmaßnahmen ist es nicht möglich, die wirtschaftlichen Auswirkungen auf JOST zurzeit verlässlich zu beziffern. Eine zuverlässige Aktualisierung der Prognose ist unter den sich rasant ändernden Umständen nicht möglich. Der Vorstand verfolgt die weltweiten Entwicklungen und deren Einfluss auf das Geschäft von JOST eng und wird eine neue Prognose erstellen, sobald dies möglich ist.
"Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass JOST entschlossen und ergebnisorientiert mit Herausforderungen umgehen kann", sagt Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender der JOST Werke AG. "Wir sind seit sieben Jahrzehnten in einem zyklischen Markt aktiv und konnten uns in dieser Zeit einen klaren Wettbewerbsvorteil erarbeiten und unsere Flexibilität mehrmals unter Beweis stellen. Die aktuelle Lage verlangt eine durchdachte und klare Strategie und eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Wir arbeiten intensiv daran, zügig unsere Kosten, Strukturen und Prozesse an die sich schnell verändernde Situation anzupassen. Dabei folgen wir der Empfehlung der zuständigen Behörden und leiten entsprechenden Maßnahmen ein, um unsere Belegschaft von der sich ausbreitenden Pandemie zu schützen."
Der Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2019 wird ab dem 25. März 2020 unter http://ir.jost-world.com/berichte zur Verfügung stehen. Anlässlich der Veröffentlichung wird eine Telefonkonferenz am 25. März 2020 um 10:00 Uhr CET stattfinden. Die Übertragung kann über das Internet verfolgt werden. Nach der Konferenz steht die Aufzeichnung auf der Webseite von JOST zur Verfügung (http://ir.jost-world.com).
Über JOST:
JOST ist ein weltweit führender Hersteller und Lieferant von sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie mit den Kernmarken JOST, ROCKINGER, TRIDEC, Edbro und Quicke. Die international marktführende Position von JOST wird durch die starken Marken, die langfristigen, durch das globale Vertriebsnetz bedienten Kundenbeziehungen und durch das effiziente, wenig anlagenintensive Geschäftsmodell untermauert. Mit Vertriebs- und Fertigungsstätten in mehr als 20 Ländern auf fünf Kontinenten hat JOST direkten Zugang zu allen großen Herstellern von Trucks, Trailern und landwirtschaftlichen Traktoren weltweit sowie zu allen relevanten Endkunden in der Nutzfahrzeugindustrie. JOST beschäftigt weltweit derzeit über 3.500 Mitarbeiter und ist seit 20. Juli 2017 an der Frankfurter Börse notiert. Weitere Informationen über JOST finden Sie hier: www.jost-world.com
Kontakt:
JOST Werke AG
Romy Acosta
Senior Manager Investor Relations
T: +49 (0)6102 295-379
romy.acosta@jost-world.com
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