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BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT –Aktiengesellschaft von 1...

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Pressemitteilung vom 06.02.2012

135 Jahre BLG

Die BLG ist 135 Jahre alt. Im Februar 1877 gründen 65 Kaufleute die „Bremer Lagerhaus-Gesellschaft - Actiengesellschaft von 1877“. Sie konzentrieren ihre über die Stadt verteilten Lagerkapazitäten am Wasser und bündeln auch den Seegüterumschlag, zunächst im heutigen Hohentorshafen. Aus der Idee wird eine lange Erfolgsgeschichte für Bremen – unterbrochen nur von den beiden Weltkriegen mit ihren Handelsembargos und der Strukturkrise vor dem Hintergrund der politischen und ökonomischen Veränderungen gegen Ende der 1980er Jahre, insbesondere durch die Ostöffnung.

Das Leistungsprofil der BLG ist aus der Historie erwachsen und im Zuge der weltwirtschaftlichen Entwicklung immer wieder erweitert worden. Damit wurde das einst auf Bremen und Bremerhaven beschränkte Hafengeschäft erheblich ausgebaut. Seit 1998 entwickelt sich die Unternehmensgruppe zu einem internationalen Logistikdienstleister. Sie ist inzwischen in Europa, in Nord- und Südamerika, in Asien und Afrika präsent.

 Mit der ersten Leistungsbündelung in der deutschen Seehafengeschichte erlebt Bremen als Hafen- und Handelsstadt einen Aufschwung. Schnell werden neue Hafenkapazitäten benötigt. Schon 1888 ist der Freihafen I (Europahafen) fertig, damals das modernste und größte Hafenbecken der Welt. Die Stadt Bremen als Eigentümerin überträgt der BLG den kompletten Betrieb. Bald kommen der Freihafen II (Überseehafen) und die Getreideanlage hinzu. 1953 übernimmt die BLG auch die Freihäfen in Bremerhaven und in den 1960er Jahren den Neustädter Hafen in Bremen.

Die BLG als Schrittmacher der Entwicklungen


Mitte der 1960er Jahre kommen die ersten Container über den Atlantik nach Europa. Im Mai 1966 wird Bremen der erste deutsche Containerhafen. Der Container braucht Spezialgeräte und weiträumige Freiflächen. Deshalb wird ab 1968 der Container-Terminal Bremerhaven gebaut. Bis heute ist das Terminal über mehrere Ausbaustufen auf knapp fünf Kilometer Länge gewachsen. 

Anfang der 70er Jahre wird bei der BLG die elektronische Datenverarbeitung als Produktionsfaktor gesehen. So entsteht 1973 die Datenbank Bremische Häfen und das erste Hafeninformationssystem der Welt. Umschlagsunternehmen, Spediteure, Schiffsmakler, Ladungskontrolleure und Behörden schließen sich an. Die Grundlagen für die IT-Vernetzung sind gelegt.

Als Ende der 70er Jahre die japanische Autoindustrie ihre Exportoffensive startet, ist die BLG von Anfang an dabei und beginnt mit dem Bau des Autoterminals Bremerhaven. Heute ist Bremerhaven mit über zwei Millionen Fahrzeugen im Jahr eine der größten Autodrehscheiben der Welt. 

Mit ihrer Gründung und in den folgenden über 100 Jahren Unternehmensgeschichte beweist die BLG immer wieder, dass sie in allen wesentlichen Entwicklungen die Rolle des Vorreiters übernimmt. Diese innovative Kraft zeigt auch, als sich in den 1980er Jahren abzeichnet, dass Hafenumschlag und Lagerung allein wirtschaftlich nicht mehr ausreichen. Zur Stärkung der Wertschöpfung erweitert die BLG ihre Dienstleistungstiefe. In Bremen und Bremerhaven entstehen die ersten Logistikzentren.

Der Weg aus der Krise

Anfang der 1990er Jahre kollabieren die Ostmärkte. Klassische Güterströme brechen zusammen, andere suchen sich neue Wege. Beides trifft das Kerngeschäft der BLG. Doch die BLG gewinnt nach ihrer Restrukturierung im Jahr 1997 mit einer globalen Strategie neue Stärke. Sie entwickelt sich zu einem international agierenden, seehafenorientierten Logistikdienstleiter. 

Mit der Konzernbildung erfolgt bald auch die Namensgebung BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG. In der Kommanditgesellschaft ist die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft, Aktiengesellschaft von 1877, Komplementär und Geschäftsführer. Kommanditist ist die Stadtgemeinde Bremen. Sie hält mit 50,4 Prozent auch die Mehrheit am Stammkapital der Aktiengesellschaft.

Die BLG arbeitet heute mit den operativen Geschäftsbereichen Automobil-, Kontrakt- und Containerlogistik. Durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder, mit der Ausweitung der Dienstleistungstiefe und der geografischen Reichweite ist aus dem lokalen Hafenunternehmen eine international agierende Logistikgruppe geworden. Die enge Partnerschaft mit der Stadt Bremen bietet dafür die solide Basis. Das BLG-Modell „publicly owned – privately managed“ findet bei der Privatisierung öffentlichen Eigentums in anderen Ländern der Welt großes Interesse.

Die drei BLG-Geschäftsbereiche agieren in spezifischen Märkten, ergänzen sich aber auch in etlichen Geschäftsfeldern oder realisieren als Verbundleistung vollstufige Logistikketten. 

Der Geschäftsbereich Automobillogistik

Die Automobillogistik befasst sich mit Fertigfahrzeugen und betrifft im Wesentlichen die weltweite Distribution von den Herstellern bis zu den Händlern in den Bestimmungsländern. Mit einem Volumen von über sechs Millionen Fahrzeugen hat dieser Geschäftsbereich 2011 seine Position als führender Automobillogistiker Europas weiter ausgebaut. 

Die Standbeine sind Terminals an der See, an großen Flüssen und im Hinterland, ergänzt durch Transporte per Straße, Schiene und Wasser sowie durch Technikzentren. Dort wird die PDI (Pre-Delivery-Inspection) durch den Einbau von Sonderausstattungen wie DVD-Anlagen, Handys, Navigationssystemen und Glasdächern ergänzt. Aber auch die Umrüstung von Sonderserien gehört zum Leistungsprofil. Für den Lückenschluss zwischen Seehafen und über 7.000 Händlern sorgt eine moderne Lkw-Flotte mit über 500 Autotransportern. Aktuell wird in die Beschaffung eigener Spezialwaggons für den Bahntransport von Fahrzeugen investiert. Insgesamt ist der Kauf von 1.300 Spezialwaggons für 75 Ganzzüge beschlossen. 

Der Geschäftsbereich betreibt neben den Seeterminals in Bremerhaven, Gioia Tauro, Cuxhaven, Hamburg, Danzig und St. Petersburg auch mehrere Terminals am Rhein und an der Donau. Sieben Binnenschiffe sind dort für den Autotransport im Einsatz. Die Donauverbindung ist Teil der Oststrategie der BLG. Im Osten ist die BLG mit ihren logistischen Dienstleistungen in der Slowakei, in Tschechien und Slowenien präsent. Zudem werden Autoterminals in Polen, in der Ukraine und in Russland betrieben. 

Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik

Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik realisiert komplexe individuelle Logistiklösungen für Kunden aus Industrie und Handel. Die Leistungsschwerpunkte sind die Königsdisziplin Autoteilelogistik sowie Industrie- und Produktionslogistik, Handels- und Distributionslogistik, die Seehafenlogistik für konventionelle Güter in Bremen sowie der BLG Coldstore am Containerterminal Bremerhaven. Als neues Geschäftsfeld werden Logistikprozesse für die Offshore-Windenergie entwickelt. 

In der Kontraktlogistik lassen sich nicht alle Dienstleistungen in einem festen Standortnetzwerk konzentrieren. Deshalb investiert die BLG dort, wo die Kunden die Leistungen benötigen. So arbeiten inzwischen Logistikzentren und Spezialanlagen an über 30 Standorten in Europa und in Übersee für renommierte Kunden wie adidas, BMW, Mercedes, MAN, VW, Siemens, Konica Minolta, Ikea oder Griesson – de Beukelaer. 

Der Geschäftsbereich Containerlogistik

Der BLG-Geschäftsbereich Containerlogistik wird durch das Joint Venture EUROGATE, dem führenden Terminalbetreiber Europas entwickelt. Die Position basiert auf dem kontinentalen Terminalkonzept und der Ergänzung mit Dienstleistungen rund um den Containerverkehr. Zum Netzwerk gehören Transporte per Schiene, Straße und Wasser sowie Logistikleistungen für containerisierte Güter. 

Das Terminalnetzwerk umfasst die Standorte Bremerhaven, Hamburg, Lissabon, Gioia Tauro, La Spezia, Ravenna, Salerno, Livorno, Cagliari, Tanger und Ust Luga. 2012 kommt der EUROGATE Containerterminal Wilhelmshaven hinzu. 2011 wurden 13,3 Millionen Standardcontainer (TEU) im Terminalnetzwerk umgeschlagen. Die stärksten Standorte sind Bremerhaven und Hamburg. 

Die jüngere Entwicklung

2011 erzielte die BLG erstmals Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt über einer Milliarde Euro. Das Vorsteuerergebnis wird bei etwa 48 Millionen Euro liegen. 1998, im ersten Geschäftsjahr nach der Restrukturierung, beliefen sich die Umsatzerlöse auf knapp 250 Millionen Euro und das Vorsteuerergebnis lag bei fünf Millionen Euro. In der Unternehmensgruppe einschließlich der Beteiligungen gibt es inzwischen rund 15.500 Arbeitsplätze. 1998 waren es etwa 3.000.

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