Frankfurt am Main, 26. April 2020 - Die Deutsche Bank erwartet für das erste Quartal 2020 einen Konzerngewinn vor Steuern von 206 Millionen Euro. Nach Steuern erwartet die Bank einen Gewinn von 66 Millionen Euro. Diese Ergebnisse liegen über den Markterwartungen.
Die Bank erwartet Erträge von 6,4 Milliarden Euro und zinsunabhängige Aufwendungen von 5,6 Milliarden Euro, einschließlich des Beitrags zum Einheitlichen Abwicklungsfonds von 0,5 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank rechnet mit einer Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 0,5 Milliarden Euro. Das entspricht 44 Basispunkten aller Kredite. Für diese Werte lagen die Analystenschätzungen weit auseinander.
Die harte Kernkapitalquote der Deutschen Bank betrug zum Ende des ersten Quartals 12,8 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Wert von 13,6 Prozent zum Jahresende 2019 verringert. Dabei reduzierte das neue Rahmenwerk für Verbriefungen die harte Kernkapitalquote um etwa 30 Basispunkte, während die Folgen der Covid-19-Pandemie mit rund 40 Basispunkten zum Tragen kamen.
Die vollständigen Ergebnisse für das erste Quartal wird die Deutsche Bank wie geplant am 29. April 2020 veröffentlichen. Die Geschäftszahlen sind gemäß des Rechnungslegungsstandards IFRS dargestellt, wie er von der Europäischen Union angewandt wird (EU IFRS).
Aktualisierte Finanzziele für 2020
Angesichts der Chancen für zusätzliches Geschäft, erhöhter Nachfrage von Kunden und des derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds überprüft die Deutsche Bank ihre Ziele für die harte Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1, CET 1) und die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) in diesem Jahr.
Die harte Kernkapitalquote der Bank lag zum Ende des ersten Quartals mit 12,8 Prozent rund 240 Basispunkte über den aktuellen regulatorischen Säule-2-Anforderungen. Diese haben sich von 11,6 Prozent zum 1. Januar 2020 auf 10,4 Prozent verringert, nachdem die Europäische Zentralbank den Artikel 104(a) der EU-Kapitaladäquanzrichtlinie (Capital Requirements Directive, CRD V) früher umsetzt und den sogenannten antizyklischen Puffer reduziert hat. Die niedrigere Mindestkapitalanforderung reduziert jene Schwelle, unterhalb der die Deutsche Bank verpflichtet wäre, den ausschüttungsfähigen Höchstbetrag (Maximum Distributable Amount - MDA) zu berechnen. Dieser begrenzt Ausschüttungen auf das harte Kernkapital sowie auf Wertpapiere, die als zusätzliches Kernkapital gelten (Additional Tier 1).
Die kurzfristigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erschweren es der Bank, den Zeitpunkt und das Ausmaß der Bewegungen in der Kapitalplanung genau vorherzusagen. Es ist oberste Priorität der Deutsche Bank, an der Seite ihrer Kunden zu stehen, ohne bei der Kapitalstärke Kompromisse zu machen. Es ist daher möglich, dass die Bank vorübergehend ihr Ziel einer harten Kernkapitalquote von mindestens 12,5 Prozent leicht unterschreitet. Die Deutsche Bank plant auch weiterhin, einen deutlichen Kapitalpuffer gegenüber den regulatorischen Anforderungen zu halten.
Der aktualisierte Ausblick berücksichtigt, dass die risikogewichteten Aktiva über mehrere Quartale steigen könnten, wenn die Bank ihr Kreditvolumen ausweitet, um ihre Kunden zu unterstützen. Gleichzeitig stehen verschiedene regulatorische Anpassungen an oder sind im Gespräch, die die harte Kernkapitalquote der Bank verbessern könnten.
Angesichts des möglichen zusätzlichen Wachstums der Bilanz ist es auch unwahrscheinlich, dass die Bank ihr Ziel einer Verschuldungsquote (Leverage Ratio, bei Vollumsetzung der Regulierung) von 4,5 Prozent für 2020 erreichen wird. Nicht berücksichtigt sind dabei regulatorische Anpassungen bei der Berechnung der Leverage Ratio, die die von der Bank berichtete Quote erhöhen könnten.
Da die genannten Kapitaleffekte als vorübergehend angesehen werden, arbeitet die Bank für das Jahr 2022 weiterhin auf das Ziel einer harten Kernkapitalquote von 12,5 Prozent und einer Leverage Ratio von 5 Prozent hin.
Die Deutsche Bank bekräftigt ihre übrigen Finanzziele. Dazu gehört, die bereinigten Kosten ohne Umbaubelastungen und die erstattungsfähigen Kosten im Zusammenhang mit dem Hedgefondsgeschäft, das an BNP Paribas übertragen wird, 2020 auf 19,5 Milliarden Euro zu senken.
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