MIDAS Research / Research Update

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Erster Pipelinezukauf hebt Pharmazeut 4SC in neue Unternehmensklasse
Erstmals kauft die 4SC AG (Frankfurt, Prime Standard: VSC) Wirkstoffkandidaten von einem Pharmaunternehmen ein. Für die vollständigen Rechte an acht
Onkologie-Projekten, darunter ein Wirkstoff in der klinischen Phase-1, wird man insgesamt EUR 14 Mio. an Nycomed überweisen. Die bestehenden Krebs-Programme (SC68896 und SC71710) beim Münchner Medikamentenentwickler, die im laufenden Jahr beide in die klinische Prüfphase überführt werden könnten, werden damit wesentlich ergänzt. Zum Jahresende stünden dann nicht nur das Führungsprojekt SC12267 (Phase-2 bei rheumatoider Arthritis), sondern auch weitere drei Testkandidaten aus der Onkologie-Sparte im klinischen Portfolio. 'Eine sowohl sehr erfreuliche wie auch rasante Entwicklung, so das Fazit von MIDAS-Biotech-Analyst Thomas Schießle.

  

Das Projektportfolio wird nicht nur breiter, sondern mit den neuen, teils recht reifen präklinischen Wirkstoffkandidaten deutlich tiefer. 'Die ohnehin bereits gestiegene Frequenz im Newsflow dürfte damit einen Gang zulegen', ergänzt der Analyst, der den Unternehmenswert und Zielkurs neu berechnen will und die EPS-Reihe solange 'under review' stellt.

Eine Änderung des Geschäftsmodells kann der MIDAS-Biotech-Analyst nicht feststellen; vielmehr hat der nach seiner Meinung 'beherzte und preiswerte Zukauf' positiven Einfluß auf das zukünftige Ertragspotential, den Break-even wie auch auf die Risikostreuung, wenn die aktive Entwicklungspipeline in den nächsten Monaten von sechs auf erwartet ca. 10 Projekte  aufgestockt werden könnte.

Das Development-Department in München wird also einige Neueinstellungen sehen, und das Netzwerk an Entwicklungspartnern intensiver genutzt werden müssen. Gleichzeitig dürften die Akquisitionsbemühungen im Auftragsforschungsgeschäft mit weniger Nachdruck betrieben werden.
Details über die neuen Onkologie-Projekte sind noch nicht veröffentlicht worden. 'Es sei aber bekannt', so Schießle, 'dass Nycomed die Krebsforschung, die sie von Altana erworben hat, nicht weiterführen will'. Die Altana Pharma-Forschung befasste sich seinerzeit auch mit Apopthose-Wirkstoffen (u.a. Kinasen) sowie neuen Zellzyklus-Regulatoren ('HDAC'-Inhibitor gegen p53-Protein), die auf solide Tumore hin untersucht wurden. Alleine den (abgezinsten) Wert des in Phase-1 befindlichen 'HDAC'-Projektes taxiert Biotech-Analyst Schießle 'auf ein Mehrfaches des Kaufpreises für die gesamte Vereinbarung' und ergänzt, 'dass die Chancen für einen nebenwirkungsarmen, oral verfügbaren Wirkstoff zur Co-Medikation z.B. bei Lungen- oder Darmkrebs ein gefragtes Entwicklungsgebiet darstelle'.

Geht alles nach Plan, soll die Transaktion bis zum 31. Juli 2008 abgeschlossen werden. Die aktuelle Kassenlage von geschätzten EUR 13 Mio. bei 4SC reicht zur Finanzierung dieser Transaktion und zur Weiterentwicklung der übrigen Projekte nicht aus. In den kommenden Wochen könnten zusätzliche liquide Mittel – wahrscheinlich via Platzierung von gut 8,5 Mio. Stück Aktien – eingeworben werden, dessen Volumen CFO Enno Spillner mit EUR 25 Mio. quantifiziert. Die Unterstützung des größten Einzelaktionärs, der Santo Holding (Deutschland) GmbH, sei sicher, was für den Erfolg der kräftigen Liquiditätsaufstockung essentiell sein dürfte. 10.06.2008 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP

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